29.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Endlich Sonnentage in Destel

Das Desteler Quartett landete im Mannschafts-Stilspringen der Klasse E auf Platz drei: Mit dabei waren Sabrina Möller (vorn) auf »Don Kavallo«, Denise Soldato auf »Fabrice Le Faire«, Anna Tolksdorf auf »Leonardo« und Jan-Chris Holle auf »Mister«. Foto: Volker Krusche

44. Reitturnier bot bei optimalen Bedingungen ausgezeichneten Sport

Von Volker Krusche
Destel (WB). Da aller schlechten Dinge nicht drei sind, herrschten am Wochenende in Destel zufriedene Gesichter vor. Nachdem in den beiden zurückliegenden Jahren die widrigen Witterungsbedingungen durchaus Einfluss auf die sportlichen Leistungen, den Besuch und die allgemeine Stimmung nahmen, stand dem Reiterverein Destel bei der 44. Auflage seiner »Desteler Pferdetage« Fortuna endlich einmal wieder zur Seite. Optimales Wetter sorgte für einen optimalen Verlauf des dreitägigen Reit-Events.

Mit 1700 Starts war der renommierte Reiterverein auch in diesem Jahr wieder an seine Grenzen gegangen. »Mehr ist aber auch nicht drin«, machte Geschäftsführerin Nadine Henke im Gespräch mit der LÜBBECKER KREISZEITUNG deutlich. »Das ist das Maximum, die Belastungsgfrenze ist damit erreicht.« Allerdings möchte man halt alle Leistungs- und Altersklassen ansprechen, was mit der diesjährigen Veranstaltung erneut erreicht wurde. »Unser Hauptaugenmerk liegt dabei eindeutig bei den Kindern. Und der Zuspruch bei den Jüngsten ist überwältigend, was allein vier Pony-Prüfungen mit 240 Starts beweisen«, so Henke weiter. Der diesjährige »Knaller« sei allerdings die Jugendreiterprüfung gewesen, die in sage und schreibe neun Abteilungen unterteilt werden musste. »Andere Vereine haben 20, 30 Teilnehmer, hier sind es fast 140.« Aus diesem Grund hatte man sich auch etwas Besonderes einfallen lassen und für die neun Gewinner ein Desteler Finale der Sieger ausgeschrieben.
Lob und Anerkennung erhielt der RV Destel aus den Reiterkreisen für den erstklassigen Springparcour. Hier hatte der viele Regen der letzten Wochen für einen weichen Untergrund gesorgt, der aufgrund der letzten sonnigeren Tagen genau jene Griffigkeit erhielt, die erstklassige Leistungen in der Springprüfungen verspricht. Und das zahlte sich insbesondere im samstäglichen Abschluss-Springen der Klasse M aus, das zudem als Stilspringprüfung ausgeschrieben war. Sowohl die stilistischen Darbietungen als auch die Springleistungen konnten sich dabei sehen lassen. Parcourchef Wilfried Immoor aus Wagenfeld verlangte den Reitern mit einer Parcourlänge von 450 Metern und neun Sprüngen, darunter zwei zweifache Kombinationen, sowie einer anspruchsvollen Linienführung einiges ab. Am Ende hatte hier die Valdorferin Claudia Lüking die Nase vorn. Auf »Pilar L« blieb sie fehlerfrei und wies in 29,48 Sekunden die beste Zeit auf. Allerdings war es nur ein Wimpernschlag, der sie vom Zweitplatzierten, von Jobst-Hermann Schnasse, trennte. Mit »Franco« erhielt der Herforder zwar mit 8,40 die beste Wertnote, blieb bei seinem fehlerfreien Ritt aber um 8/100 Sekunden hinter der Zeit der Siegerin zurück. Der dritte Rang blieb schließlich im Altkreis. Mit der Espelkamperin Nadine Griese platzierte sich hier eine heimische Amazone auf »Chagall« in 30,43 Sekunden vorn. In den L-Springen des Samstags trugen sich ansonsten zumeist auswärtige Reiter in die Siegerlisten ein.
Einen heimischen Erfolg gab es dafür in der leistungsstärksten Dressurprüfung des Samstags. Allerdings war es in der M-Dressur eine äußerst enge Angelegenheit, denn am Ende entschied ein einziger Punkt zugunsten des für den RV Espelkamp reitenden Kreismeisters von 2004, Marc Büker. Auf »Puschkin« hatte er letztlich mit 461 Punkten hauchdünn gegenüber Kerstin Schnasse vom Reiterverein von Lützow Herford, die auf »Latino« für ihre Vorstellung 460 Punkte erhielt, die Nase vorn. Dritter wurde Schnasses Vereinskameradin Sina Nowatschin. Sie verbuchte auf »Gryphuis« 455 Punkte.
Die Dressurreiter mussten allerdings - wie schon im Vorjahr - auf einem Ausweichplatz reiten. Der Regen der letzten Woche hatte das etatmäßige Viereck derart in Mitleidenschaft gezogen, dass es für das Turnier nicht angeboten werden konnte. Aber auch dort wurden den Reitern sehr gute Bedingungen geboten.
(Über die leistungsstarken prüfungen des Sonntag werden wir noch berichten)

Artikel vom 29.08.2005