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Von Heiko Johanning

Versmolder
Aspekte

Schritt für Schritt zur Würde


Heute sollte jede Stadt oder Gemeinde froh sein, wenn sie sich mit einer Figur von Rang und Namen schmücken und rühmen kann, wie etwa Weimar mit Goethe und Schiller. Dabei will ich durchaus nicht Fritz Holtkamp mit diesen schillernden Persönlichkeiten der alten thüringischen Kulturstadt vergleichen. Doch es hat seinen Reiz, Ehrenbürger einer Stadt zu sein. Ehrenbürger haben sich in der Regel in besonderer Weise um das Wohl ihres Ortes verdient gemacht oder es als Sohn oder Tochter dieses Ortes zu besonderer überregionaler Bekanntheit gebracht.
Im Dezember hatte die Versmolder CDU erstmals den Vorstoß gewagt, den politischen Prozess zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Versmold an Fritz Holtkamp in Gang zu setzen. Und - verfolgt man die letzte Diskussion in der Ratssitzung von Donnerstagabend - sicherlich hätte wohl auch die SPD nichts dagegen. Doch sie möchte den ersten vor dem zweiten Schritt gehen, nämlich zunächst die Liste mit dem einzigen Ehrenbürger dieser Stadt bereinigen. Adolf Hitler steht noch darauf - und diesen Namen wollen die Sozialdemokraten zunächst tilgen. Zu Recht.
Damit bewährte oder bekannte Persönlichkeiten mit Charisma unvergessen bleiben, sollte es eine Liste mit entsprechenden Richtlinien geben, die auch in Versmold eine solche Verleihung regelt. Dafür muss man die Bedingungen zunächst formulieren, ihnen Sinn und Verstand geben. Und das sollte über alle Parteigrenzen hinweg geschehen.
So wie unbestritten ist, dass auch Kurt Nagel sen. ein verdienter Bürger seiner Stadt gewesen ist und er damit auch Namenspate für das Parkstadion wird, so können sich sicherlich auch viele Versmolder Fritz Holtkamp als Ehrenbürger dieser Stadt vorstellen. Unbestritten bleibt sein Engagement für die Entwicklung Versmolds, von der heute viele Menschen profitieren. Doch zunächst bitte den ersten Schritt machen!

Artikel vom 27.08.2005