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Sicherheitshalber
mit ESP an Bord

Untere Mittelklasse vorbildlich


Im Jahr 2004 waren 67 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland bereits mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm (ESP) ausgestattet (2003: 55 Prozent). Das hat eine Studie des Technik-Herstellers Bosch ergeben. Wie effektiv das aktive Sicherheitssystem hilft, die Gefahr eines Unfalls zu reduzieren, zeigen mehrere Untersuchungen. Ihnen zufolge ließe sich bei einem flächendeckenden Einsatz mit ESP die Zahl der so genannten Alleinunfälle mit schwerem Personenschaden um bis zu 50 Prozent reduzieren.
Grund für den starken ESP-Anstieg ist der erheblich gestiegene serienmäßige Einsatz des Sicherheitssystems in der volumenstarken unteren Mittelklasse. Dort kletterte der Anteil der mit ESP verkauften Fahrzeuge von 60 auf jetzt 83 Prozent. In der Ober- und Luxusklasse ist ESP bereits Standard, in der Mittelklasse auf dem besten Weg dorthin. Bei den Kleinwagen verdreifachte sich der Anteil von sechs Prozent 2003 auf 19 Prozent, liegt aber absolut gesehen weiterhin auf niedrigem Niveau.
»In dieser Klasse ist ESP bislang meist nur als Option erhältlich und wird selten nachgefragt. Mit einer höheren Ausrüstungsrate in dieser Klasse ließe sich gerade die Zahl der schweren Unfälle in Deutschland nochmals deutlich senken«, sagt Bosch-Mitarbeiter Herbert Hemming.
Einer Untersuchung des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) in Deutschland zufolge sind allein 25 Prozent aller Unfälle mit Schwerverletzten und 60 Prozent aller Unfälle mit Todesfolge auf ins Schleudern geratene Fahrzeuge zurückzuführen. Und genau hier hilft ESP effektiv.
Auch das European New Car Assessment Programme (EuroNCAP), dessen Schwerpunkt bislang auf der Untersuchung und Bewertung passiver Sicherheitssysteme lag, befasst sich jetzt verstärkt mit der aktiven Sicherheit. So empfahl das Konsortium, beim Kauf eines neuen Fahrzeugs unbedingt darauf zu achten, dass es mit ESP ausgerüstet ist.
Auch in allen anderen Ländern der Europäischen Union ist die ESP-Ausrüstungsrate von 2003 auf 2004 teilweise erheblich gestiegen: in Frankreich von 35 auf 39 Prozent und in Spanien von 25 auf 32 Prozent. In Großbritannien waren 29 Prozent und in Italien 24 Prozent der Neufahrzeuge 2004 mit dem Sicherheitssystem ausgestattet. Europaweit geht Bosch von einem ESP-Anteil bei Neufahrzeugen von 37 Prozent aus. 2003 lag die Quote bei 29 Prozent.

Artikel vom 21.10.2005