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Endlich wird der
Schatz gehoben

Kunsthalle zeigt Neuerwerbungen

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). »In the Middle of the Night« ist die neue Ausstellung in der Bielefelder Kunsthalle betitelt. Von diesem Sonntag bis zum 6. November sind die Neuerwerbungen des Hauses seit 1996 zu sehen.

Mehr als 150 Werke von 40 Künstlern sind in dem 1968 errichteten Philip-Johnson-Kubus zu sehen, natürlich auch Pop der 68er-Ikone Andy Warhol: die Garnbilder. In Bild und Skulptur ist mit Peter August Böckstiegel der »Local Hero« des deutschen Expressionismus vertreten, mit Edvard Munch (»Dorfstraße Kragerö«, 1911-13) auch dessen »Vater«.
Lokalkolorit verströmen Veit Mettes Fotos vom »Karneval in Bethel«; welterschütternde Ereignisse werden in den Schreckensbildern George Condos zum 11. September sichtbar. Ein Hit ist ganz sicher Picassos Grafik-Serie »La suite des saltimbanques« aus der Welt der Gaukler und Artisten.
Vom Gemälde bis zur Video-Installation: Die Schau macht die Stilsicherheit deutlich, mit der die Kunsthalle Sammlerpolitik betreibt. An erster Stelle steht die Lemgoer Staff-Stiftung, der das Haus ein Gutteil seines hohen Renommees verdankt. Aber auch private Sammler und die Künstler selbst bedenken die Kunsthalle mit beeindruckenden Werken. Wer bislang bemängelte, dass hinter den großen Einzelausstellungen der Eigenbesitz nicht mehr sichtbar sei, kann jetzt ermessen, welche Schätze die Bielefelder Kenner und Könner angehäuft haben.
Der Titel der Schau geht auf eine musikalische Liebeserklärung des Ex-»Beatles« John Lennon an seine Frau Yoko Ono zurück. »Mit der gleichen Inbrunst lieben wir die Kunst«, erklärt Kunsthallenleiter Thomas Kellein. Sein Haus ist (außer montags) von 11 bis 18 Uhr geöffnet, mittwochs bis 21 Uhr, samstags schon ab 10 Uhr. Am 3. September, schließt die Kunsthalle bereits um 12 Uhr.

Artikel vom 26.08.2005