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Nach Pisa-Schock: Bewegung an Schulen

Oberstudiendirektor Georg Wieners in sein Amt als Leiter des KWGs eingeführt

Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Studiendirektor Georg Wieners wurde gestern in sein Amt als Chef des König-Wilhelm-Gymnasiums offiziell eingeführt.

Gleichzeitig sprach der Schuldezernent der Bezirksregierung, Ingo Klemisch, dessen Beförderung zum Oberstudiendirektor aus. Studiendirektor Thomas Freye wurde zum Ständiger Vertreter des Schulleiters ernannt. Er hatte nach dem Tod des Schulleiters Dietmar Lücke im vergangenen Jahr die Geschicke des Gymnasiums in ganz hervorragender Weise als kommissarischer Leiter gelenkt, wie verschiedene Redner bei diesem Festakt hervorhoben, dem auch zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beiwohnten.
Georg Wieners verlieh Studiendirektor Dietmar Lücke posthum den Ehrenteller der Schule als die höchste Auszeichnung, die das KWG zu vergeben hat.
In seiner Einführungsrede beschrieb Wieners, der das König-Wilhelm-Gymnasium bereits seit Februar leitet, seine Vision von einer »guten und innovativen« Schule. Er kritisierte, dass Bildung in der heftigen politischen Diskussion dieser Tage nur auf ihre enge wirtschaftliche Funktion reduziert werde.
Die erste Pisa-Studie habe gezeigt, dass in Deutschland Basiskompetenzen unterdurchnittlich schlecht an Schulen vermittelt wurden. Die zweite Pisa-Studie habe dann aber bewiesen, wie rasch das Land zu Verbesserungen imstande sei: »An unseren Schulen tut sich was, es besteht Grund zum Optimismus«, betonte Wieners. Eine Optimierung der Schule müsse sich an der von dem Schulreformer Hartmut von Hentig entwickelten Maxime: »Die Menschen stärken, die Sachen klären«, orientieren. Gute Schule zeichne sich unter anderem durch enge Zusammenarbeit der Beteiligten, durch die Möglichkeit der differenzierten, individualisierten Förderung und durch Gewährung von Zeit für komplexere Problemlösungen aus. Ziel müsse die Entwicklung einer starken Persönlichkeit des Schülers, seines Urteilsvermögens, einer kulturellen Offenheit, die Beherrschung von Sprachen als Schlüssel zur Welt und ein hohes Maß an Orientierungwissen sein.

Artikel vom 27.08.2005