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Bürger zu mehr Vorsorge animieren

FDP-NRW Generalsekretär Lindner besucht Senioren-Ruhesitz Rahden


Rahden (WB). Der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen Liberalen und Landtagsabgeordnete Christian Lindner erhielt anlässlich eines Besuches im Senioren-Ruhesitz »Schloss Rahden« einen praktischen Einblick in die aktuelle Lage von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen.
Lindner, der auch Sprecher für Generationenfragen ist, wurde vom Residenz-Geschäftsführer Hans-Eckhard Meyer durch die Anlagen des Senioren-Ruhesitzes geführt und informiert.
In einem Gespräch, an dem auch der FDP-Bundestagskandidat für den Mühlenkreis, Dirk Schattschneider, und der heimische Bundestagsabgeordnete Günther Nolting teilnahmen, drehte sich alles um die Situation der Pflege und die Herausforderungen der Pflegepolitik.
Meyer erläuterte, dass im Schloss Rahden, das nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten und ohne Subventionen geführt werde, Plätze für 300 Bewohner ambulant und stationär zur Verfügung stünden. Dies bewältige man mit 195 Mitarbeitern, darunter 18 Auszubildende. Besonderen Wert lege die Geschäftsführung auf Qualitätsmanagement. Als besonders wichtig bezeichnete Meyer zudem, dass die Politik erkennen müsse, dass der Bedarf an professionell gemanagter Pflege erheblich weiter steigen werde, und dass es dringend geboten sei, den Grundsatz »ambulant vor stationär« stärker zu fördern.
Lindner als Generalsekretär und Mitglied der Landesführung der FDP sagte zu, sich auch im Landtag in Absprache mit seiner Fraktion für eine kritische Überprüfung des Raumprogrammes NRW als verbindliche Vorgabe einzusetzen. Dieses würde langfristig sonst zu erheblichen Belastungen für Sozialhilfeträger, Pflegebedürftige und die Kommunen führen.
Bundestagskandidat Schattschneider stimmte seinem Generalsekretär darin zu, dass sich zu einer kurzfristigen Verbesserung der Lage von Pflegeeinrichtungen insbesondere die Entbürokratisierung und Entfrachtung der Pflegedokumentation und Prüfungsvorgaben eigne. Das Personal müsse sich auf seine pflegerische Tätigkeit konzentrieren können, anstatt von Verwaltungsarbeit aufgefressen zu werden.
Die Liberalen waren sich ferner darin einig, dass die Bürgerinnen und Bürger noch stärker darüber aufgeklärt werden müssten, dass die staatliche Pflegeversicherung lediglich einen Teilkasko-Charakter habe. Private Eigenvorsorge für mögliche Pflege-Situationen müsse weiterhin von jedem individuell betrieben werde.

Artikel vom 26.08.2005