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»60 Jahre im Zeichen des Herzens«

AWO veranstaltet Sommerfest zum Geburtstag -ÊFestschrift vorgelegt

Rheda-Wiedenbrück (de). Ganz im Zeichen des 60. Jahrestages der Gründung der hiesigen Arbeiterwohlfahrt (AWO) steht das Sommerfest des Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück am Samstag, 27. August, ab 14.30 Uhr im Heim in der Alten Emstorschule. Eingeladen sind nicht nur die Mitglieder der AWO, sondern alle Bürger.

»Wir möchten allen Besuchern ein paar schöne Stunden bei Kaffee und Kuchen mit schöner Unterhaltung bereiten und außerdem die Vielfalt unserer Arbeit für jung und alt vorstellen«, erklärte jetzt vor der Presse Vorsitzender Werner Berglar.
Die Aktivitäten der AWO in Rheda-Wiedenbrück sind vielfältig: Sie ist Träger von drei Einrichtungen für Kinder - die AWO-Kindertagesstätten am Emssee, am Faulbusch und an der Fürst-Bentheim-Straße. Außerdem veranstaltet die AWO Treffen der Senioren bei Kaffee und Kuchen an jedem Donnerstag von 14.30 bis 17.30 Uhr und jeden Mittwoch, 19 Uhr, einen Spieleabend (Ansprechpartner: Gerhard Heß, Tel. 4 72 37). Dienstags ab 17 Uhr und mittwochs ab 10 Uhr sowie nach Absprache gibt es Computerhilfe für jedermann (Ansprechpartner ist Werner Berglar, Tel. 4 24 18). Diese Aktivitäten werden im AWO-Heim in der Alten Emstorschule angeboten. Jeden vierten Dienstag im Monat wird ab 16 Uhr auf der Bahn der Gaststätte Strenger gekegelt. Ansprechpartnerin ist Dora Arnsthoff, Tel. 4 53 21.
AWO-Vorstandsmitglied Jochen Sänger, der bereits die Geschichte der SPD Rheda aufschrieb und veröffentlichte, ist auch der Historie der AWO nachgegangen. Zum Geburtstag legt er eine Festschrift unter dem Titel »60 Jahre im Zeichen des Herzens« vor. Sie gibt nicht nur Einblick in die hiesige AWO-Geschichte, sondern auch in die Historie der Doppelstadt in schwerer Zeit.
AWO-Kreisvorsitzender Jürgen Jentsch MdL a.D. schreibt in einem Vorwort: »Unsere Welt, in der die Armut insbesondere bei den Kleinsten wieder zum Alltag gehört und in der Suppenküchen leider wieder eine Selbstverständlichkeit sind, ist nicht mehr die Welt, für die wir gekämpft und gearbeitet haben. Deutschland ist Weltmeister im Export, aber auch Weltmeister im steuerlichen Umverteilen von unten nach oben. Gerade hier, so denke ich, muss die AWO ihre Stimme erheben.«
Die Arbeiterwohlfahrt ist ein Kind der Sozialdemokraten. Nach dem Ersten Weltkrieg starteten sie ihre Arbeit in der Wohlfahrt für arme Menschen. Im Raum Rheda und Wiedenbrück begann die AWO-Arbeit durch die Initiative der SPD 1945, gleich nach Kriegsschluss.
Die Gründung hatte in der großen Not ihre Wurzeln. Deutschland lag am Boden, Vertriebene, Flüchtlinge und Ausgebombte kamen in die Städte und Dörfer. Viele Soldaten kehrten mit Verwundungen heim. Viele warteten in den Gefangenenlagern auf ihre Rückkehr in die Heimat. Witwen und Waisen standen vor dem Nichts. Es fehlte an ausreichender Nahrung, Bekleidung und Hausrat. Wie andere Hilfsorganisationen, half die AWO wirkungsvoll und nachhaltig, kümmerte sich um Alleinstehende und Verzweifelte, um Alte und Kinder. An Arbeit fehlt es der AWO bis heute nicht; im Gegenteil, das Aufgabenspektrum wächst schon wieder.

Artikel vom 25.08.2005