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Nach Unfall: Nur
Geldbuße zahlen

Versmolder nimmt Schuld auf sich

Versmold/Halle (hj). Weil er sich vor Gericht reumütig zeigte und die volle Schuld auf sich nahm, kam ein 51-jähriger Warendorfer gestern mit einer Geldbuße davon. Er hatte am 7. Februar auf der Vorbruchstraße einen Verkehrsunfall verursacht.
Dabei war nachmittags gegen 16 Uhr ein 44-jähriger Engländer, der bei den britischen Streitkräften in Marienfeld als Fahrlehrer arbeitet und an diesem Tag mit seiner Kawasaki unterwegs war, schwer verletzt worden. »Ich habe das Motorrad wirklich nicht gesehen«, räumte der gebürtige Spanier ein. »Ich bin bis zur Haltelinie vorgefahren und habe dann nach rechts und links geschaut, aber niemanden gesehen«, erinnerte sich der Angeklagte, der aus der Straße »Zur Heide« kam und auf die vorfahrtsberechtigte Vorbruchstraße einbiegen wollte. Erst als er abgebogen sei, habe er das Motorrad gesehen. Doch dann sei es auch schon zu spät gewesen.
Der Engländer streifte mit seiner schweren Maschinen das Auto des Spaniers, geriet ins Schleudern und kam zu Fall. Dabei erlitt er mehrere Verletzungen am Rücken, an der Hüfte sowie an der Flanke. Ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt war die Folge. »Heute habe ich immer noch Schmerzen«, sagte der Engländer gestern vor Amtsrichter Peeter-Wilhelm Pöld.
Der Warendorfer sagte aus, dass er jeden Tag nach Rheda-Wiedenbrück zur Arbeit fahren müsse, schon um 3 Uhr morgens anfange und bis 14 Uhr Schichtdienst habe. »Ich bin auf meinen Führerschein angewiesen. Der Unfall tut mir leid.« Der Angeklagte hatte den verletzten Motorradfahrer im Krankenhaus besucht und sich für sein Fehlverhalten entschuldigt. Das bewog Pöld, das Strafverfahren vorläufig gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 750 Euro einzustellen.

Artikel vom 25.08.2005