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Den »Ausländer«
gibt's nicht mehr

Stadt: Integrationsbüro eingerichtet

Paderborn (WV). Mit Marcus Heidebrecht als Ansprechpartner ist jetzt beim Sozialamt der Stadt Paderborn das Integrationsbüro eingerichtet worden. Es ist Nachfolger der bisherigen Anlauf- und Beratungsstelle für ausländische Mitbürger.

Sozialdezernent Wofgang Walter: »Durch den Wandel der Ausländerpolitik in den letzten Jahren, aber nicht zuletzt auch aufgrund des durch das Zuwanderungsgesetz zum 1. Januar 2005 gesetzlich normierten Willens, die Integration der Neuzuwanderer und hier bereits lebenden Migranten nachhaltig zu fördern, kommen zukünftig andere, aber auch zusätzliche Aufgaben auf die Stadt Paderborn zu. Deshalb haben wir das Intergrationsbüro eingerichtet.« Marcus Heidebrecht erläutert, dass der Begriff »Ausländer« nicht mehr zeitgemäß sei. Heute spreche man in der Fachwelt vorwiegend von Migranten. Ein Problem sei auch, dass sowohl Spätaussiedler mit nunmehr deutscher Staatsangehörigkeit sowie eingebürgerte Migranten keine »Ausländer« im rechtlichen Sinne darstellten und von daher nicht unter die Zielgruppe der bisherigen Anlaufstelle fielen. Vor dem Hintergrund eines Migrantenanteils von 22 Prozent der Paderborner Bevölkerung seivon einer Bevölkerungsgruppe mit über 30 000 Personen auszugehen.
Gleichzeitig wurde das Projekt KOMM-IN (Förderkonzept »Innovation in der kommunalen Integrationsarbeit« - eine Förderung durch das Land NRW) ins Leben gerufen, bei dem das Integrationsbüro die Geschäftsführung innehat. Das Projekt soll helfen, die Aufnahme und Integration von Neuzuwanderern in den Kommunen zu verbessern. Das soll durch Transparenz, Vernetzung der Angebote sowie eine strategische Koordination der Akteure und Steuerung der Wirksamkeit der Angebote erreicht werden. »Bestands-aufnahme und konzeptionelle Weiterentwicklung der Integrationsangebote in Paderborn« lautet der offizielle Titel
Beteiligt sind AWO, Caritas, DRK, Diakonie, IN VIA, sowie die Stadt Paderborn mit Jugendamt, Sozialamt, Ausländerbehörde, dem Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen, Schulverwaltungsamt, VHS und Bürgermeisterreferat.
Nachdem das Projekt innerhalb der Stadtverwaltung bereits auf den Weg gebracht worden ist, sollen die beteiligten Akteure der Integrationsarbeit aber auch die Zielgruppe selbst im Rahmen einer »Start-up Veranstaltung« am 13. September 2005 eingebunden werden. Ziel ist für die nächsten Wochen die Behandlung von zentralen Handlungsfeldern in mehreren Arbeitsgruppen.
Wer an der Mitarbeit innerhalb dieses Projektes interessiert ist, kann Kontakt mit Marcus Heidebrecht aufnehmen. Er ist zu erreichen bei der Stadt Paderborn, Sozialamt, Integrationsbüro, Am Abdinghof 11, 33098 Paderborn, Ruf 05251/88-1359, E-Mail: m.heidebrecht@paderborn.de.

Artikel vom 26.08.2005