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»Linkspartei«
ist nur ein
neues Etikett

Keine Alternative

Gregor Gysi: Redegewandt, aber nicht immer ehrlich, meint ein Leser.
Da wirbt ein redegewandter Kandidat der »PDS«, Sohn eines DDR-Ministers, auch um meine Stimme, publikumswirksam unterstützt von einem ebenfalls redegewandten Ex-SPD-Chef und Mitglied einer neu erfundenen Wahlalternative. Wer nun überlegt, bei der Partei mit dem neuen Etikett »Linkspartei«.sein Kreuz zu machen, vielleicht weil sein Herz links schlägt oder weil »national« und »sozialistisch« so schön klingen oder weil er oder sie fünfzehn Jahre nach dem Ende der »DDR« und sechzig Jahre nach dem Ende des »Tausendjährigen Reiches« zu jung ist, um eine Vorstellung von einem totalitären Regime zu haben, dem schlage ich folgende kleine Wahlhilfe vor:
Man nehme eine Flasche Essig und klebe das Etikett einer Weinsorte darauf. Vielleicht eines aus der Heimat von Gregor Gysi oder Oskar Lafontaine und öffne sie am Wahltag morgens. Wenn dann aus dem Essig Wein geworden ist, mache man ruhig sein Kreuz bei der neuen Linkspartei... Sollte der Essig weiterhin Essig sein, ist es wahrscheinlich noch die alte Linkspartei. Dann mache man sein Kreuz bei einer anderen Partei. Der Wahlzettel ist immer lang genug.
Übrigens haben wir ein Verhältniswahlrecht. Wenn verhältnismäßig wenige Wähler ihr Kreuz machen, wird die »Kommunistische Partei Deutschlands« alias »Sozialistische Einheitspartei Deutschlands« alias »Partei Demokratischer Sozialismus« alias »Linkspartei« verhältnismäßig stark abschneiden. Deshalb werde ich wählen gehen - und bitte alle Bürger, das Gleiche zu tun.
WILFRIED FOCKEN
32369 Rahden

Artikel vom 10.09.2005