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Flensburg schon in toller Frühform

Formbarometer: Wie weit sind die Bundesligisten? - TuS N-L erhält viel Lob

Von Michael Schwartz
Lübbecke (WB). Am 2. September beginnt die neue Bundesliga-Saison mit der Partie zwischen dem Wilhelmshavener HV und dem TBV Lemgo. Der Countdown läuft! Am vergangenen Wochenende testete ein Großteil der Erstligisten bei gut besetzten Turnieren. Hier das Formbarometer der 18 Teams.

95 Prozent
SG Flensburg: Der Pokalsieger gewann den Bundesliga-Cup in Braunschweig, ist in der Vorbereitung weiter ungeschlagen (elf Spiele, elf Siege). Dabei wurden bereits Kiel, Lemgo und Nordhorn bezwungen. Zugang Michael V. Knudsen scheint bereits voll integriert. Allerdings ist Johnny Jensen (Knie) angeschlagen. Blazenko Lackovic (Knie-OP) droht zum Saisonstart auszufallen.
90 Prozent
TBV Lemgo: Knappe Final-Niederlage beim Bundesliga-Cup gegen Flensburg, davor ein Sieg gegen Magdeburg. Vor allem die Nationalspieler Carsten Lichtlein und Sebastian Preiß sind schon gut integriert, Filip Jicha zeigt äußerst vielversprechende Ansätze. Problematisch: Asgeir Örn Hallgrimsson ist mit dem isländischen Nationalteam bei der Junioren-Weltmeisterschaft, Sven-Sören Christophersen gehört zum deutschen Kader.
85 Prozent
Frisch Auf Göppingen: Das Team von Trainer Velimir Petkovic wirkt so kompakt und kampfstark wie in der vergangenen Saison. Insbesondere Nationalspieler Christian Schöne (kam aus Magdeburg) zeigte wie bei der Final-Niederlage beim Kempa Cup in Sindelfingen gegen Leon (25:36) bereits, dass er eine echte Verstärkung ist. Auch Rückraumspieler Nikola Manojlovic überzeugte. Bereits beim Sparkassen-Cup eine Woche zuvor hielt FAG im Finale gegen Lemgo (28:30) sehr gut mit.
HSV Hamburg: Sieg beim Pfalz-Cup mit Erfolgen unter anderem gegen Europapokalsieger Leon, Platz drei beim Schlecker-Cup durch einen Erfolg gegen Meister Kiel. Trainer Christian Fitzek hat eine zweite Abwehrvariante (6:0) einstudiert, die immer besser funktioniert. Noch fehlt allerdings die Konstanz in der Deckung. Starke Ansätze zeigt Pascal Hens.
SC Magdeburg: Der SCM wurde am Sonntag Dritter beim Handball-Bundesliga-Cup in Braunschweig. Dabei überzeugte das Team von Trainer Alfred Gislason insbesondere im kleinen Finale gegen Nordhorn (34:28) und im letzten Gruppenspiel gegen Winterthur (20:11). Vor allem Tkaczyk sprüht vor Spielfreude. Allerdings wurde in der Vorrunde gegen Lemgo eine Führung aus der Hand gegeben.
80 Prozent
TuS N-Lübbecke: Der Erfolg beim Spielothek-Cup sollte Selbstvertrauen geben. Gegen Düsseldorf gelang nach 10:15-Pausenrückstand die Aufholjagd (29:27), im Finale wurde Minden beim 30:20 phasenweise vorgeführt. Dabei fehlte mit Dragan Sudzum der neue Linksaußen verletzungsbedingt.
75 Prozent
VfL Pfullingen: Beim Kempa Cup in Sindelfingen hielt das Team von Trainer Eckard Nothdurft hervorragend mit, konnte jedoch keine Partie für sich entscheiden. Gegen Großwallstadt erkämpfte sich der VfL ein 24:24, verlor nur knapp gegen Leon (27:28) und Gummersbach (23:26). Trotz der vielen Zugänge ist das Zusammenspiel schon sehr ansehnlich.
HSG D/M Wetzlar: Die Truppe des neuen Trainers Martin Schwalb gewann am Sonntag das Vorbereitungsturnier in Heddersheim durch einen 29:25-Erfolg gegen Zweitligist Leutershausen.
TV Großwallstadt: Einen Rückschlag gab es für die Truppe von Michael Roth beim Kempa Cup in Sindelfingen. Der Altmeister kam nicht über Rang fünf hinaus, spielte unter anderem nur 24:24 gegen Pfullingen. Dem TVG war die harte Trainingswoche anzumerken.
HSG Düsseldorf: Die Rheinländer wussten beim Spielothek-Cup durchaus zu überzeugen. Gegen Lübbecke spielte die HSG im Halbfinale eine starke erste Hälfte, gab allerdings eine 15:10-Führung noch aus der Hand (27:29). Insbesondere Alexandros Vasilakis, Zugang aus Wilhelmshaven, entpuppt sich immer mehr als Torjäger.
MT Melsungen: Der Aufsteiger wusste bislang in der Vorbereitung zu überzeugen. Die Hessen holten beim Sparkassen-Cup ein Remis gegen Lemgo. Zuletzt wurde Zweitligist Gensungen 30:18 geschlagen. Torhüter Djordjic ist bereits eine feste Größe bei der MT. Zudem überzeugte Ivan Brauko, der sich als äußerst effektiver Gegenstoßspieler entpuppte.
70 Prozent
VfL Gummersbach: Der Rekordmeister steckt in einer schwierigen Phase der Vorbereitung. Das Team von Trainer Kljaic wirkt müde. Beim Kempa Cup in Sindelfingen verhinderte Christian Ramota mit einer Parade eine Pleite gegen Zweitligist Balingen-Weilstetten (24:24). Der Sieg im kleinen Finale gegen Pfullingen (26:23) darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der VfL noch eklatante Schwächen in der Deckung hat.
HSG Nordhorn: Der Europapokal-Teilnehmer wurde Vierter beim Bundesliga-Cup in Braunschweig. Dabei stand die HSG allerdings in der Vorrunde gegen Flensburg (9:15 zur Pause) und im kleinen Finale gegen Magdeburg (der SCM erzielte in einer Phase zehn Treffer in Serie) minutenlang neben sich.
SG Kronau/Östringen: Der Ausfall von Gunnar Berg Viktorsson (Schulter), der die gesamte Hinrunde pausieren muss, ist bitter. Der Aufsteiger hat ohnehin einen der kleinsten Kader der Liga. Zeitweise musste Trainer Iouri Chetvsov mit nur acht Feldspielern trainieren. Allerdings gab es in den Testspielen auch positive Ansätze. Insbesondere Oleg Velyky (aus Essen) und Andrej Klimowets (aus Flensburg) zeigten ihre individuelle Stärke.
Concordia Delitzsch: Der Aufsteiger ließ mit einer knappen 20:23 (11:8)-Niederlage am Donnerstag gegen Champions-League-Teilnehmer Paris aufhorchen. Dabei fehlten zudem die drei Leistungsträger Erik Göthel, Andrei Kurtschew und Rico Göde.
65 Prozent
THW Kiel: Der Meister hat Verletzungssorgen (Ahlm, Karabatic), die Integration der fünf Zugänge kommt nur schleppend voran. Das allerdings hatten die THW-Verantwortlichen vorher erwartet. Daher bleibt man gelassen. Vorteil Kiel: Der THW startet erst am 6. September in Kiel in die Saison.
60 Prozent
GWD Minden-Hannover: Platz zwei beim Spielothek-Cup, aber eine ganz schwache Vorstellung im Finale gegen Lübbecke (20:30). Zeitweise lag GWD mit 13 Treffern zurück. Das könnte schon ein Vorgeschmack auf die neue Saison werden, in der es für Minden nur um den Klassenverbleib geht.
Wilhelmshavener HV: Vor allem die Verletzungsprobleme bereiten Sorgen. Allan Rasmussen und pBennet Wiegert fehlen dem WHV an allen Ecken und Enden. Darüber darf auch der 44:14-Kantersieg gegen Bezirksoberligist TuS Cäciliengroden nicht hinwegtäuschen. Einen guten Eindruck hinterließen bislang die Zugänge Jacek Bedzikowski und Manuel Liniger.

Artikel vom 24.08.2005