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Tonn will aufs Podest

Trainer Manfred Kehm bleibt nur eine Interimslösung

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Diese Freiluftsaison hatte es für Claudia Tonn in sich. Erst verpasst die Olympionikin die WM-Qualifikation, dann trennt sie sich von ihrem langjährigen Trainer Reinhold Schwarzkopf. Gründe genug, um voll motiviert dem letzten Höhepunkt, den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Lage, entgegenzusehen.

Abgesehen von ihrer pausierenden Paderborner Vereinskollegin Lilli Schwarzkopf ist am kommenden Wochenende im Stadion Werreanger tatsächlich die nationale Elite am Start. Ein hochkarätiger Rahmen, in dem Tonn unter Beweis stellen möchte, dass sie besser ist, als es Rang sechs (6054 Punkte) in der deutschen Bestenliste 2005 vermuten lassen könnte. »Ich fühle mich sehr gut, will in jedem Fall über 6000 Punkte kommen und einen Platz unter den besten drei Siebenkämpferinnen belegen.«
Gar nicht gut ging es der »Paderborner Sportlerin des Jahres 2004« in den Tagen nach dem missglückten Qualifikations-Wettkampf in Ratingen, dem sie wenig später die Trainer-Trennung folgen ließ. »Ich habe schon einige Zeit benötigt, um diese beiden einschneidenden Ereignisse zu verarbeiten, aber mittlerweile bin ich darüber nahezu komplett hinweg«, sagt die Athen-Zwölfte. Hilfreiche Unterstützung bekam die 24-Jährige in den vergangenen zwei Monaten von Manfred Kehm, der Reinhold Schwarzkopf als Tonns Trainer ablöste, aber nur eine Interimslösung darstellt. Kehm, Leistungssportkoordinator und ehemals auch Landesdisziplintrainer Mehrkampf im Verband Westfalen, wird sich eventuell beruflich verändern und dann für Tonn außer Reichweite arbeiten.
Aber auch Kehms Kurzeinsatz hat seine Wirkung nicht verfehlt, wie das LC-Ass betont: »Gerade in der schwierigen Zeit hat mir Manfred sehr geholfen, mich aufgebaut und mich neu motivieren können.« Frisch motiviert wurde dann anders trainiert als noch unter Reinhold Schwarzkopf. »Manfred legt mehr Wert auf Regeneration und Psyche. Im Gegensatz zu Reinhold haben wir auch nicht so große Umfänge trainiert«, vergleicht Claudia Tonn ihren alten mit dem Interims-Übungsleiter. Den Namen des dritten persönlichen Coaches anno 2005 will die Studentin in den Tagen nach der DM in Lage preis geben.

Artikel vom 24.08.2005