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In guter Stube schmökern

Neue Bücher und Schriften im Dorfmuseum

Eine ganz besondere Rarität für Kenner der Heimatgeschichte präsentiert Joachim Burchart, Leiter des Schlänger Dorfmuseums, jetzt neu: Die Heimatstube nennt seit kurzem die älteste bekannte Chronik über Schlangen ihr eigen.
»Die Geschichte der Bauerschaft Schlangen und Oesterholz«, verfasst von Lehrer i. R. Hilker aus Horn im Jahr 1926, lautet der Titel der schmalen Broschüre. »Das Heftchen ist Bestandteil einer etwa 200 Exponate umfassenden Sammlung von historischen Büchern, Festschriften und Landkarten zur Geschichte von Schlangen und Lippe, die der ehemalige Kohlstädter Fritz Viehmeister, der jetzt in Detmold lebt, uns überlassen hat«, berichtet Joachim Burchart. Die Schriften sind im Schulraum und in der »Guten Stube« des Museums in einem eigenen Regal ausgestellt.
Der Spender Fritz Viehmeister, dessen Familie in Kohlstädt über Jahre einen Lebensmittelladen betrieb, sei laut Burchart mehr als 40 Jahre lang in der Domänenabteilung des lippischen Landesverbandes tätig gewesen. Beruflich und privat habe er sich stark für Heimatgeschichte und Geografie interessiert und daher diese Schriften- und Büchersammlung angelegt. »Mit der Spende an das Museum will Viehmeister sie der Nachwelt erhalten«, sagte der Leiter der Heimatstube.
Buchart hat die umfangreiche Sammlung gesichtet und thematisch geordnet. Eine ganze Reihe in dem neu angelegten Regal nähmen die Bände und Schriften zur Schlänger Heimatgeschichte, darunter die Chronik von 1926, ein. In einer weiteren Gruppe sind Arbeiten zur lippischen und ostwestfälisch-lippischen Geschichte vertreten, darunter sämtliche Hefte der Zeitschrift »Heimatland Lippe«, seit der Ersterscheinung 1964. Im Schulraum findet der Besucher darüber hinaus alte Schul- und Lesebücher, wie zum Beispiel das »Deutschkundliche Arbeitsbuch für die Volksschule« von 1929.
Eine letzte Gruppe der Sammlung umfasst Bücher und Kartenmaterial zum Beispiel über Ostpreußen, Böhmen, das Sudetenland und Schlesien. »Darunter ist eine weitere Rarität: eine Karte über Breslau von vor 1945. Diese Karte ist ein Nachdruck aus den Beständen des ehemaligen Reichsamtes für Landesaufnahme«, weiß Joachim Burchart zu berichten.

Artikel vom 26.08.2005