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Goelden holt Gold
mit Dietzenbach

Schießen: Deutsche Meisterschaften

München/Bonenburg (WB). »Alles wie gehabt, und doch allerhand neu.« Auf diesen Nenner kann die Konkurrenz »Schnellfeuerpistole Schützenklasse« bei den Deutschen Meisterschaften 2005 der Sportschützen gebracht werden. Der Bonenburger Marcel Goelden holte (wie bereits am Montag kurz berichtet) mit der ersten Mannschaft der SG »Tell« Dietzenbach die Goldmedaille.

In der Einzelwertung siegte einmal mehr »Mister Schnellfeuer«, Ralf Schumann. Und doch war einiges neu auf der Münchener Olympia-Schießanlage von 1972. Spannung wurde nicht nur bis zum letzten Schuss eines jeden Durchganges geboten. Spannend blieb es darüberhinaus, da entsprechend der neuen Bestimmungen Nachkontrollen der Pistolen und der Munition durchgeführt wurden. Mehrere Schützen wurden daraufhin disqualifiziert.
Ralf Schumann startete nicht - wie gewohnt - für Suhl, sondern für Lauscha. Damit hatte nicht nur Dietzenbach drei Nationalkaderschützen in seiner ersten Mannschaft. Auch dem Trio aus Lauscha gehörten mit Schumann, Ex-Europameister Schmidt und Thomas Müller drei Mitglieder der Nationalmannschaft an. Mittendrin in diesem Wettbewerb Marcel Goelden, der diesmal in der Mannschaft SG »Tell« Dietzenbach I gesetzt war. Zum Hintergrund: Im Vorjahr war er mit Dietzenbach II Deutscher Meister geworden.
Dass er gleich in der Probeserie mit einer Waffenstörung zu kämpfen hatte, und dass er vor Ort auf eine andere Munition umsteigen musste, da seine hinsichtlich der Geschwindigkeit nicht die Vorgaben erfüllte, dürften die Gründe dafür sein, dass der Bonenburger nur mit 279 von 300 Ringen in den Wettkampf startete. Damit fand sich der Student zur Pause auf Rang 17 der Ergebnisliste wieder. Auch die Mannschaftsergebnisse wirkten nicht beruhigend: Dietzenbach I und Dietzenbach II hatten jeweils 854 Ringe, Lauscha 850 Ringe, Öttlingen 848 Ringe. Die erhoffte deutliche Führung war also nicht erreicht worden.
Am Nachmittag hatte Marcel Goelden keine Waffenstörung und konnte sich steigern. Mit 285 Ringen brachte er sein Team erstmals in Führung und verbesserte sich in der Einzelwertung. Mit dem Gesamtergebnis von 564 Ringen belegte er später den neunten Platz. Sein persönliches Ziel, die Finalteilnahme, verfehlte er.
Nach dem nächsten Durchgang schien auch der Wunsch, nach 2004 zum zweiten Mal in Folge der Siegermannschaft anzugehören, unerfüllt zu bleiben. Für die SG Lauscha kam der Ex-Europameister Schmidt auf ein Gesamtergebnis von 576 Ringen, womit die Führung erneut wechselte.
Diskussionen und Fragen lebten auf: Was kann Schumann noch schießen? Was erreichen die Brüder Spangenberg? Wozu ist Müller heute fähig? Dann machte eine Nachricht die Runde: »Schmidt ist von der Jury disqualifiziert worden, weil seine Munition die erforderliche Mindestgeschwindigkeit nicht eingehalten hat.« Danach wurde überall heftig diskutiert. Waren manche Akteure - darunter auch Marcel Goelden - gegen diese Disqualifikation, beharrten andere darauf. Die Jury blieb bei ihrer Entscheidung und verwarf den Einspruch des Vereins.
Die Mannschaftswertung wurde zum Triumph für die SG »Tell« Dietzenbach. Mit 1719 Ringen gewann die erste Mannschaft in der Besetzung Marco Spangenberg, Mario Spangenberg und Marcel Goelden die Goldmedaille. Silber ging mit 1707 Ringen an das Team Dietzenbach II. Die Bronzemedaille holte Öttlingen (1699 Ringe).
Im Finale der besten sechs Einzelschützen gewann Ralf Schumann vor den Sportsoldaten Martin Behrendt (Wittenberge) und Mario Spangenberg.

Artikel vom 24.08.2005