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Am Freitag erfolgt der offizielle Startschuss für das Technologiezentrum für Zukunftsenergien in Lichtenau. Bürgermeister Karl-Heinz Wange (r.) und Wirtschaftsförderer Günther Agethen freuen sich auf den großen Tag.

Lichtenau: Stadt der
Zukunftsenergien

Freitag Einweihung des TZL mit Joschka Fischer

Von Heinz-Peter Manuel
Lichtenau (WV). Gut ein Jahr nach dem ersten Spatenstich im April 2004 ist es nun soweit: Das Technologiezentrum für Zukunftsenergien in Lichtenau wird am nächsten Freitag eingeweiht. Zu den Gratulanten gehört als prominentester Gast auch Bundesaußenminister Joschka Fischer.

Einen Tag nach den geladenen Gästen haben am Samstag von 11 bis 16 Uhr alle Interessenten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des in Europa bislang in seiner Art einzigartigen Zentrums zu werfen. In zwangloser Atmosphäre werden Führungen durch die Firmenräume angeboten.
5,1 Millionen Euro haben die zu drei Vierteln aus dem Hochstift Paderborn stammenden Handwerker in den vergangenen Monaten im Lichtenauer Gewerbegebiet Leihbühl verbaut. Damit wurde der Bau geringfügig teurer als ursprünglich geplant. 2,6 Millionen Euro sind aus Landes- und EU-Mitteln in den Bau geflossen, den Rest trägt eine GmbH, deren Gesellschafter die Stadt Lichtenau (51 Prozent) und als Vertreter der Wirtschaft das Lichtenauer Unternehmen EWO (49 Prozent) sind. Geschäftsführer sind Bürgermeister Karl-Heinz-Wange und EWO-Chef Günter Benik.
Seit dem 1. Mai sind die Räume des TZL bezugsfertig. Bislang, so zogen gestern Bürgermeister Wange und Wirtschaftsförderer Günther Agethen eine Zwischenbilanz, sind 35 Prozent der Räume sicher vermietet. Für weitere 30 Prozent haben Unternehmen bis zum Jahresende festes Interesse bekundet. Langfristig sollen mindestens 75 Prozent zu günstigen Tarifen (Kaltmiete fünf Euro/Quadratmeter) vermietet werden, damit sich das Zentrum trägt. Zum günstigen Mietzins tragen unter anderem eine große Photovoltaikanlage (138 kw Peak) und eine aufwändige Isolierung der Fassaden (Niedrigstenergiebauweise) bei. Insgesamt stehen 2900 Quadratmeter Büro- und Schulungsflächen zur Verfügung. Dazu kommen 400 Quadratmeter Labor- und Werkstattflächen.
In diesem Zusammenhang räumt Bürgermeister Wange mit einem Vorurteil auf: Beim TZL geht es nicht (nur) um die Windkraft. Alle regenerativen Energien und ihre Verbesserung auf dem Weg zum wirtschaftlichen Einsatz stehen hier auf dem Prüfstand. Ein weiteres wichtiges Feld sei die Gebäudesanierung - nicht nur im Hinblick auf den Gebäudepass.
Das TZL will Kompetenzen bündeln, Synergieeffekte für für beteiligte Unternehmen schaffen. Die Stadt verspricht sich auf Dauer die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und weitere Gewerbesteuereinnahmen. Auch soll das Profil Lichtenaus als »Stadt der Zukunftsenergien« geschärft werden.

Artikel vom 23.08.2005