15.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ziegel ist ein »Alleskönner«

Gutes Raumklima dank hygienischem Wärmeschutz

Sieben von zehn Haushalten in Deutschland heizen mit Erdöl oder Gas. Diese Brennstoffe kosten aber immer mehr. Entsprechend teuer wird der Winter.

Kein Wunder also, dass die meisten Bauherren bei der Auswahl des Materials für die Außenwände vor allem auf eine gute Wärmedämmung achten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Online-Ratgebers homesolute.com. 20 Prozent der Befragten bezeichnen eine gute Dämmung als die wichtigste Eigenschaft der Hauswände. Wichtig sind den Bauherren aber auch die Wohngesundheit (16 Prozent) und der Schutz vor Feuchtigkeit (14 Prozent). Schallschutz, Brandschutz sowie Wertbeständigkeit wurden ebenfalls häufig genannt.
Wie sparsam ein Haus ist, hängt vorwiegend von seiner Hülle ab. Ziegel leisten hier Hervorragendes auf natürliche Weise. Sie setzen Luft ein und damit einen der besten Wärmedämmer. Zum einen ist der massive Teil des Ziegels - Stege und Rahmen - mit unzähligen kleinen Bläschen durchzogen. Zum zweiten spannen die Stege Kammern auf, die luftgefüllt sind. Wärmeleitzahlen bis zu 0,09 W/mK sind so möglich. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärme pro Stunde durch eine ein Meter dicke Schicht hindurch eht. Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit, desto besser ist das Dämmvermögen des Baustoffes.
Ziegel erfüllen sämtliche Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Niedrigenergie- oder gar Passivhäuser lassen sich problemlos realisieren. Der Heizenergiebedarf kann bis auf 40 Kilowattstunden pro Jahr reduziert werden. Alles ohne zusätzliche Dämmschichten, beidseitiger Putz genügt.
Ziegel halten aber nicht nur warm, sie erbringen auch einen hygienischen Wärmeschutz und erfüllen damit die Forderung nach Feuchteschutz und Wohngesundheit. Beim hygienischen Wärmeschutz kommt dem Wandbaustoff die Aufgabe zu, überall eine gleichmäßige und ausreichend hohe Oberflächentemperatur zu gewährleisten. Denn an kühleren Stellen, so genannten Wärmebrücken, schlägt sich Wasserdampf nieder, die Tapete wird feucht, Schimmel bildet sich. Kritische Bereiche sind Fensterlaibungen, Rollladenkästen und die Anschlüsse der Decken. Für diese Details gibt es spezielle Ziegel-Bauteile, die eine homogene und durchgehend warme Außenwand möglich machen.
Doch der Ziegel kann noch mehr. Ist zu viel Feuchtigkeit im Raum, nehmen seine feinen Kapillaren diese auf und speichern sie. Erst bei günstigen Außenluftbedingungen wird die Feuchtigkeit rasch wieder abgeführt. So entsteht ein ausgeglichenes Raumklima. Der natürliche Stein aus Lehm, Ton und Wasser enthält keinerlei Chemikalien, aus einer Ziegelwand kann nichts ausgasen, was die Gesundheit beeinträchtigt. Außerdem wirken Ziegel wie Elektrosmog-Blocker und halten schädliche Strahlung ab.
Höchstleistung erbringt der Baustein auch beim Schall- und Brandschutz. Krach wird zuverlässig abgeblockt, denn der natürliche Baustoff hat - bezogen auf die Fläche - eine große Masse. Je schwerer ein Quadratmeter Wand, desto besser der Schallschutz. Für Wohnungstrennwänden etwa in Reihen- oder Mehrfamilienhäusern können schwere Ziegel mit höheren Rohdichten oder Beton-Verfüllziegel eingesetzt werden. Feuer hat gegen Ziegelwände keine Chance, weil der Stein bei seiner Produktion schon Temperaturen von über 1000 Grad ausgesetzt war. Ziegel sind frei von entzündbaren Bestandteilen und werden der Baustoffklasse A1 für »nichtbrennbar« zugeordnet. Dem Zahn der Zeit widerstehen Ziegelhäuser ebenfalls sehr gut: Noch 100 Jahre nach ihrer Errichtung sind massive Gebäude in Form.

Artikel vom 15.10.2005