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Paukenschläge
zum Saisonstart

Fußball: Evcimen begeistert »Studti«

Altkreis (HHS). Wer geglaubt hatte, das dramatische 4:3 der Spvg. Steinhagen in Dützen sei der einzige Paukenschlag zum Start in die Fußball-Landesliga gewesen, sah sich am Sonntagabend gehörig getäuscht. Speziell zwei deftige Heimpleiten ließen aufhorchen.

So hatte der SV Spexard auf eigenem Platz beim 1:4 gegen den Bünder SV kaum eine Chance, lag schon zur Pause schier hoffnungslos zurück (0:3). Ohne Abwehrchef Heiner Bloemendal - der Polizist musste dienstlich zum Papstbesuch - ging nach hinten nichts. »Spechte«-Keeper Klaus Rickmann war noch der beste Defensiv-Akteur, verhinderte eine mögliche noch höhere Niederlage. Der Spexarder Trainer Olaf Tödtmann war verständlicherweise zerknirscht, kündigte aber sogleich für das kommende Wochenende einen heißen Tanz an: »In Theesen wollen wir alles wieder gutmachen.«
Wiedergutmachung ist auch in Herford ein Thema - seit Jahren. Zu Beginn der Saison sieht es tatsächlich so aus, als würde der tiefe Fall des ehemaligen ruhmreichen Zweitligisten ungebremst weiter gehen. Victoria Clarholz verpasste dem Verbandsliga-Absteiger eine deftige Heim-Abreibung. Beim 0:4 kassierten die Herforder innerhalb von sechs Minuten drei Gegentore (51. bis 56.). Trainer Olaf Sieweke war offenbar noch konsterniert, trauerte lediglich den vergebenen Torchancen der ersten Hälfte nach. Auf der anderen Seite bemüht sich Markus Graskamp, seine junge Mannschaft auf dem Teppich zu halten: »Unser Ziel bleibt ein einstelliger Tabellenplatz.«
Ein anderer Absteiger machte es deutlich besser als die Herforder. TuS Dornberg fertigte FC Türk Sport gleich mit 5:1 ab, lag dabei schon nach zehn Minuten 2:0 vorn und hatte auch sonst keine Probleme - »abgesehen von den letzten 15 Minuten«, wie Jürgen Prüfer tatsächlich monierte. Der Coach ärgerte sich schwarz über das eine Gegentor - wahrscheinlich als einziger.
Von der Torausbeute gehört Steinhagen unter dem Strich also zu den Gewinnern des Spieltags, muss sich aber im Defensivverhalten noch deutlich steigern. Ohne »Harry« Hunke im Tor wäre Spvg. möglicherweise ohne Punkt aus Dützen zurückgekehrt. »Wir haben viel zu viele Möglichkeiten zugelassen«, monierte Stefan Studtrucker, der sich aber dennoch seine gute Laune nicht vermiesen lassen wollte. Für die hatte mal wieder Tolga Evcimen gesorgt: »Was der vor dem Elfmeter mit der Dützener Hintermannschaft gemacht hat, war schon allererste Sahne.«
Ähnlich zufrieden zeigte sich auch Solbad-Coach Jörg Pudel eine Klasse tiefer mit der Premiere des TuS, der recht problemlos in Oelde drei Punkte entführte. Die hätte Carsten Lochmüller auch gern. Doch der Steinhagener auf der Ummelner Bank findet sich schon nach 90 Minuten dort wieder, wo er mit dem VfL überhaupt nicht hin wollte - am Tabellenende. Trotz Führung unterlag »Lochers« neues Team bei Aramäer Gütersloh noch mit 1:4: »So schlecht waren wir nicht. Das war bestimmt um zwei Tore zu hoch.«

Artikel vom 23.08.2005