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Freuen sich, dass Elisenhof nun besser ans Wanderwege-Netz angebunden ist: Ortsheimatpfleger Hans-Jürgen Günter, Ortsvorsteher Franz-Josef Kersting, Heimatvereins-Vorsitzender Hermann Kaup, Birgit Hübner (Geschäftsführerin des Zweckverbandes) und Bürgermeister Winfried Menne vor der restaurierten Quelle Mittelborn. Foto: Hanne Reimer

Bilderbuch-Landschaft
lädt Wanderer ein

Elisenhofer legen mit viel Eigenleistung Weg an

Von Hanne Reimer
Elisenhof / Altkreis Büren (WV). Golden leuchtende Stoppelfelder, grüne Wiesen und Wälder, friedlich grasende schwarz-bunte Kühe: So schön wie aus dem Bilderbuch ist die Landschaft rund um Eilern, Friedrichsgrund und Elisenhof, in die sich Ausflügler wohl eher selten »verirren«. Doch das könnte sich jetzt ändern.

Denn die Dorfgemeinschaft des nur etwa 130 Einwohner zählenden Örtchens Elisenhof hat gemeinsam angepackt und mit viel Eigenleistung und Einsatzbereitschaft einen Wanderweg geschaffen. Damit ist das Dorf nun eingebunden in das Wegenetz, das Büren, Bad Wünnenberg und Lichtenau verbindet und Wanderern jede Menge Natur- und Kulturerlebnisse bietet.
»Anlass, den Weg anzulegen, war ein neues Projekt des Zweckverbandes Bevorzugtes Erholungsgebiet Bad Wünnenberg-Büren«, erklärt dessen Geschäftsführerin Birgit Hübner. Denn der Verband legt zurzeit eine neue »Erlebnis-Wanderkarte« auf - und bevor die in Druck geht, wollte natürlich auch Elisenhof eine Anbindung an das Wanderwegenetz vorzuweisen haben, um in der Karte vertreten zu sein. Eile war also geboten.
Entstanden ist nun - dank viel Eigenleistung auch noch rechtzeitig - innerhalb eines guten halben Jahres ein etwa vier Kilometer langer Rundweg, der von der Elisenhofer Ortsmitte parallel zur L 744 (Fürstenberger Straße), durch Friedrichsgrund, den Eiler Berg hinauf und Richtung Friedhof zurück nach Elisenhof führt. Ein herrlicher Ausblick belohnt die Wanderer für den anstrengenden Aufstieg auf der Geländekante, wo zwei Bänke zum Ausruhen und Schauen einladen. Im Herbst sollen dort auch noch zwei Linden gepflanzt werden.
Wie Bürgermeister Winfried Menne bei der Vorstellung des Projekts betonte, soll nun noch eine Fußweg-Verbindung von Elisenhof zum Friedhof entstehen und dafür sorgen, dass die Friedhofsbesucher nicht mehr über die Landstraße gehen müssen. Der Antrag beim Landesbetrieb Straßenbau sei bereits gestellt.
Der neue Wanderweg, für den der Zweckverband lediglich Materialkosten in Höhe von 200 Euro zugeschossen hat, wurde am Wochenende von den Elisenhofern und ihren Gästen eingeweiht. Und dabei konnten die Premieren-Wanderer auch gleich eine weitere Sehenswürdigkeit in Augenschein nehmen. Denn bereits 2003 hat der Zweckverband die alte Quelle »Mittelborn« für Kosten von 12 000 Euro restaurieren lassen.
Eine Schautafel an der Quelle informiert Wanderer nun über die Geschichte. Der Born war ursprünglich eine Trinkwasserquelle. Mitte des 19. Jahrhunderts sollte sie gefasst werden, um auch in Trockenzeiten genug Wasser zu haben. Dabei musste darauf Rücksicht genommen werden, dass die Nachbarn aus Helmern die Quelle weiterhin benutzen konnten, um ihre Schafe zu tränken. Eine hölzerne Wasserleitung wurde bis nach Eilern errichtet. Auch die Elisenhofer holten sich bis Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem Mittelborn Wasser mit Fuhrwerken, wenn ihre Quelle im Dorf trocken lag.

Artikel vom 22.08.2005