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Das war wahrlich
kein Ruhmesblatt

1. Halbfinale: GWD - TuS Spenge 25:22

Minden (Kru). Es war schon enttäuschend, was die 650 Zuschauern zum Auftakt des Spielothek-Cups vom Hausherrn GWD Minden geboten bekamen.
Zwar setzten sich die »Grün-Weißen« gegen Zweitligist TuS Spenge aufgrund des größeren Siegeswillen am Ende mit 25:22 (14:12) durch, Lobeshymnen hatten sie sich dafür allerdings nicht verdient. Man merkte dem Team deutlich an, dass mit den beiden Junioren-Nationalspielern Moritz Schäpsmeier und Andreas Simon sowie dem verletzten Kreisläufer Dimitri Kouzelev (Rippenbruch) nicht nur drei Alternativen »sondern drei feste Größen im Spiel« (Manager Bredemeier) fehlten, das allein entschuldigte aber nicht die alles andere als erstligataugliche Vorstellung. Immerhin musste der Gegner durch das Fehlen von Stefan Dessin ohne Linkshänder im Rückraum auskommen und verzichtete zudem noch auf seinen angestammten »Halblinken« Marco Steffen. Vielleicht war es ja der Blitzschlag, der nicht nur die Technik sondern auch die Ratka-Schützlinge lähmte, jedenfalls setzte sich Spenge zunächst mal auf 0:2, 1:4 und 2:5 ab. Nur langsam kam der Favorit ins Spiel, verkürzte zum 4:5, glich zum 6:6 aus und ging beim 10:9 erstmals in Führung. Beim 16:12 schien sich GWD endlich zu lösen, doch mangelnder Druck im Angriff, überhastete Abschlüsse oder das Auslassen von Großchancen (u.a. vier Siebenmeter) riefen die wacker kämpfenden Schubert-Schützlinge wieder auf den Plan. Als Spenge zum 19:19 ausglich, schien sogar eine handfeste Blamage für die Mindener möglich. Doch Backovic (2) und Niemeyer sorgten mit dem 22:19 für die Vorentscheidung. Symptomatisch für das schwache Spiel der Hausherren war auch die Tatsache, dass sich die Torausbeute auf nur vier Akteure verteilte. Die rechte Angriffsseite mit Jan-Fiete Buschmann und Ivan Vukas war dagegen ein Totalausfall. Kommentar Trainer Richard Ratka: »Das zieht sich jetzt schon wie ein roter Faden durch die Vorbereitung. Wir spielen nicht toll, gewinnen aber. Einige Spieler hätten heute wohl die Hallo-Wach-Tablette benötigt. Aber solche Spiele müssen wir nutzen, um daraus zu lernen.«

Artikel vom 22.08.2005