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Mit Topeinstellung
10:15 wettgemacht

2. Halbfinale: TuS N-L - Düsseldorf 29:27

Minden (Kru). Alle Achtung! Wer einen deutlichen Pausenrückstand (10:15) binnen kurzer Zeit wettmacht und sich fortan souverän präsentiert, der hat sich sicherlich ein Sonderlob verdient.
Nun wird TuS N-L-Trainer Jens Pfänder nach dem 29:27 (10:15)-»Halbfinalsieg« gegen die HSG Düsseldorf wohl kaum in Euphorie verfallen, mit dem Fight, den seine Jungs nach sehr schwachen zweiten 15 Minuten der ersten Halbzeit annahmen, war aber wohl auch er sehr zufrieden. Die Lübbecker begannen druckvoll, mit hohem Tempo, und nutzten es kaltlächelnd aus, dass das Zusammenspiel zwischen Stian Tönnesen und Kreisläufer Patrick Fölser für den neuformierten Düsseldorfer Innenblock noch eine unbekannte Größe war. So gab der Favorit auch bis zum 9:6 den Ton an. Dann aber sorgte eine taktische Veränderung dafür, dass es einen Bruch im TuS-Spiel gab. Angesichts der Tatsache, dass mit Dragan Sudzum und Henrik Ortmann beide Linksaußen verletzungsbedingt fehlten, nahm zunächst Tobias Schröder die Position auf der Außenbahn ein. Trainer Pfänder versuchte es nun aber mal mit zwei Kreisläufern (neben Fölser noch Nico Greiner). »Ein Versuch, der schief gegangen ist. Aber wann sollen wir experimentieren, wenn nicht in solchen Spielen«, so Pfänder. Da zudem Rolf Hermann diesmal mehr neben seinen Schuhen stand und sich allein bis zum Pausenpfiff sechs »Fahrkarten« und zwei Fehlpässe erlaubte, kam Düsseldorf zu vielen einfachen Toren. 13 Minuten lang gelang dem TuS kein einziger Treffer, so dass die HSG aus dem Rückstand eine satte 15:10-Führung machte.
Doch in der Halbzeitpause schworen sich die Lübbecker ein, wollten die Partie unbedingt noch kippen. Und das taten sie auch. Fortan wieder mit nur einem Kreisläufer machte man aus dem 11:16 ein 14:16, um dann über 16:18 den Spieß beim 20:18 wieder umzudrehen. Zwar blieb Düsseldorf in der Folge dran, der TuS hatte aber eigentlich die Nasenspitze vorn. Und so war es »Tobi« Schröder (bei einem Hermann-Treffer) vorbehalten, mit drei Toren in Folge aus dem 25:25 den 29:27-Sieg herausgeworfen zu haben. Pfänder: »Wir haben die zweite Hälfte dazu genutzt, um das auszubügeln, was vor der Pause nicht so lief.«

Artikel vom 22.08.2005