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Leserbrief


»Keiner kriegt monatlich Geld«
Zum B-Ligisten SV Alhausen/Pömbsen erreichte die Redaktion am Wochenende folgender Leserbrief:
»Profiverein SV Alhausen/Pömbsen ?? Zwischen 50 Euro und 100 Euro bekommt jeder Spieler beim SV Alhausen/Pömbsen. Über 5000 Euro wurden für die neuen Spieler ausgegeben.
So oder ähnlich wurde hinter vorgehaltener Hand oder auch ganz offen gesprochen. Wenn die nicht aufsteigen sind die Vereine pleite, lautete eine andere Version der Gerüchte. Der Trainer aus Bad Driburg zeigte »Unverständnis« für Spieler die in einer niedrigen Klasse für Geld spielen. Leider wurden hier Gerüchte in Umlauf gesetzt, ohne das jemals jemand mit mir oder einem anderen Verantwortlichen gesprochen hat.
Der TuS Bad Driburg brüstet sich mit einer (30.000 Euro teuren) guten Jugendarbeit. Vielleicht sollte auch bemerkt werden, dass der TuS Bad Driburg schon seit Jahrzehnten die besten Spieler aus den Ortschaften abwirbt, um seine Jugendmannschaften zu stärken. Aus meiner Sicht ist das auch in Ordnung, denn junge Spieler müssen gefördert und gefordert werden. Die Art und Weise wie der TuS Bad Driburg das macht ist allerdings unverständlich. Auch ich bin in meinem Verein Jahrzehnte als Jugendobmann tätig gewesen. Vor rund 20 Jahren habe ich dem damaligen Jugendobmann aus Bad Driburg vergeblich eine intensive Zusammenarbeit vorgeschlagen. Leider schaut man von Bad Driburg immer etwas auf die Ortschaften herab, auch wenn das im Fall unseres Bergdorfes Pömbsen etwas schwierig ist. Das der ein oder andere Spieler wieder in seinem Heimatort spielen möchte ist sicher auch legitim und verständlich.
In aller Deutlichkeit möchte ich eines hier klar stellen: Kein Spieler unserer Senioren-Spielgemeinschaft bekommt monatlich Geld. Wie sollen die zwei kleinen Vereine RW Alhausen oder TuS Pömbsen solche Summen (10.000 bis 15.000 Euro) finanzieren? Natürlich wird auch bei uns, wie in anderen Vereinen unserer Klasse auch üblich, bei Bedarf Fahrgeld bezahlt. Vielleicht auch mal der Wechsel mit ein Paar Fußballschuhen versüßt. Das ist aber auch schon alles. Im Übrigen möchte ich hier auch klarstellen, dass vier von den neuen Spielern aus Alhausen kommen oder aber schon lange im Verein gespielt haben. Andere Spieler haben sich von den Qualitäten unseres Trainers oder dem guten Umfeld überzeugen lassen.
Obwohl einige der neuen Spieler sofort spielberechtigt waren, mussten die Vereine für die Wechselgebühren in diesem Jahr etwas tiefer in die Kasse greifen. In den vergangenen Jahren haben wir ja auch für Spieler die Wechselgebühren eingenommen. Diese lagen wesentlich höher, da die Spieler in höherklassige Mannschaften wechselten. Ich bin froh, dass der Verband diese Bestimmungen festgelegt hat. Mir stehen heute noch die Haare zu Berge, wenn ich an frühere Verhandlungen denke, als es diese Bestimmungen noch nicht gab. Die Vereine konnten machen (fordern) was sie wollten und einige haben das auch leidlich ausgenutzt.
Zum Schluss noch zwei Bemerkungen: In den letzten Jahren mussten immer Alte Herren Spieler in der Seniorenmannschaft aushelfen. Zum letzten Saisonspiel in Eversen reisten wir mit zwölf Spielern, davon zwei Alt Herren Spieler, an. Wir sind froh, nun zum ersten Mal seit Jahren mit einer personell gut ausgestatteten Mannschaft in die Saison zu gehen.
Dies ist meine persönliche Meinung. Obwohl ich als Fußballobmann im Vorstand des TuS Pömbsen tätig bin und daher die internen Vorgänge sehr gut kenne, hat keiner der Vorstände vom RW Alhausen oder TuS Pömbsen Kenntnis von diesem Leserbrief.«

Friedhelm Möller
TuS Pömbsen

Artikel vom 22.08.2005