20.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Pfarrer Manfred Pollmeier

Das Wort zum Sonntag


Es ist schon ein Phänomen, dass in der vergangenen Woche mehr als 500 000 junge Menschen aus allen Erdteilen in Köln zum Weltjugendtag erwartet wurden. Seit 1986 gibt es die Weltjugendtage. Der verstorbene Papst Johannes Paul hat sie damals ins Leben gerufen. Die Jugendlichen nennt er »Baumeister der neuen Zivilisation der Liebe und Gerechtigkeit«, und weiter sagt er: »Die Kirche hat der Jugend viel zu sagen, und die Jugend hat der Kirche viel zu sagen« (1988). In Köln erwartet diese jungen Menschen ein vielfältiges Programm. Und immer geht es darum, dass die Jugendlichen unterschiedlicher Kulturen ihre Glaubenserfahrungen austauschen, ihre Liebe zu Christus vertiefen, Gottesdienste feiern und Versöhnung im Sakrament der Buße finden.
Ereignisse wie der Weltjugendtag machen aber auch erfahrbar, dass der Glaube Grenzen überschreitet und Kulturen verbindet. Das ist ein Geschenk und sollte in seiner Bedeutung nicht kleingeredet werden, zumal hier junge Christen nicht theoretisch, sondern aus Erfahrung und lebendiger Begegnung mit anderen lernen, wie Gottes Geist im Leben anderer Völker am Werk ist.
Trotz aller Sprachschwierigkeiten und allem Fremdsein blicken die Jugendlichen dann gemeinsam gespannt auf den Höhepunkt des Weltjugendtages, nämlich auf das Treffen mit dem neuen Papst Benedikt XVI. Sie werden nicht immer seiner Meinung sein, seine Argumente nicht immer verstehen, aber sie wissen, er verkündet Christus, der alle verbindet. Vielleicht bewegt das die Jugendlichen: nicht allein der Event-Charakter oder die Freude am Feiern, wie das bei anderen Großveranstaltungen üblich ist, sondern die Gewissheit, dass es diese Verkündigung der Liebe gibt, eine Liebe ohne Ende, eine Liebe ohne Risse und Schmerzen und ohne wenn und aber. Sich dafür aufzumachen, lohnt sich!
Sechzehn junge Menschen aus der St.-Laurentius-Gemeinde waren ebenfalls in Köln dabei. 6550 Journalisten, die Fernsehsender ARD, ZDF und der Dokumentationskanal Phoenix mit 56 Stunden Sendezeit sorgten dafür, dass auch wir in Löhne über dieses Glaubensfest gut informiert wurden. Haben Sie zugeschaut und gestaunt, was junge Menschen bewegt?

Artikel vom 20.08.2005