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»Haben erheblichen Einfluss auf die Politik der Großen«

Grüne Jugend trifft sich zum »Green-Camp« - fernab vom Wahlkampfstress und Großstadtmief frische Ideen sammeln


Werther (el). Ab in die Natur und frischen Wind in die Gedanken bringen. Ein Dutzend Mitglieder der grünen Jugend aus Bielefeld, Gütersloh und Werther nutzten diese Chance, mitten im Wahlkampf einmal durchzuatmen. Im Steinbruch von Joachim Meyer zu Theenhausen in Werther versuchten sie, ihren Standpunkt schärfer zu fassen.
Wo stehen wir als grüne Jugend? Was eint uns? Wo kommen wir her und wo wollen wir hin? Wie sieht unser Einfluss auf die (erwachsene) Partei aus? Dies waren die Fragen, die die Mitglieder der Jungen Grünen Bielefeld und Grün-alternativen Jugend Gütersloh diskutieren wollten. Zwischen Themen wie Armut, Rechtsextremismus, Kommunismus und dem konkreten Jahresplan wurde ihnen dabei schnell klar: Es gibt ganz bestimmte Grundwerte, die die grüne Jugend eint. Dazu gehören Friedens- und Umweltfragen, die soziale Gerechtigkeit - durchaus weltweit - und eine prinzipielle Offenheit gegenüber Neuem. »Wir sind einfach nicht so festgefahren in Systemen, sind weniger befangen, wenn es um Alternativen geht«, meinte Matthias Stockkamp von der Bielefelder grünen Jugend.
Der Gütersloher Bundestagskandidat Marcel Raschke konnte da nur zustimmen: »Wir haben einfach den Idealismus der Jugend auf unserer Seite, schließlich gibt es bei den Grünen keine 'Berufsjugendlichen'. Mitglieder sind nur bis 27 Jahren zugelassen.« Und obwohl niemand hier ein Parteimitglied sein muss: »Wir haben einen erheblichen Einfluss auf die grüne Politik, stellen beispielsweise immer wieder Kandidaten«, kommentierte Christopher Gess, Sprecher des Grünen-Ortsvereins Werther.
Auch die Bielefelder Bundestagskandidatin Britta Haßelmann grillte und debattierte mit. Was ist schließlich anregender als Natur pur, in einem renaturierten Steinbruch. Joachim und Sigrid Meyer zu Theenhausen haben das Gelände vor rund zehn Jahren aufgefüllt und wieder der Natur überlassen. Matthis Bolte von den Bielefelder Grünen meinte: »Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Ort so problemlos nutzen können, um aus dem gewohnten Stadtmief und dem derzeitigen Wahlkampfstress rauszukommen, auch wenn das Wetter wirklich besser sein könnte.«

Artikel vom 23.08.2005