20.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bronze-Medaille für die Masters-Staffel

DLRG-Ortsgruppe kehrt von der EM im Rettungsschwimmen mit Edelmetall zurück

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der olympische Gedanke war im Gepäck, als die Aktiven ihre Reise zur Europameisterschaft im Rettungsschwimmen nach Lübeck antraten. Insgesamt 1700 Teilnehmer aus 22 Nationen (darunter unter anderem aus Irland, Großbritannien, Italien, Polen, Österreich, Schweiz, Spanien, Belgien und den Niederlanden) kämpften um die Rettungsschwimmerkrone in verschiedensten Disziplinen im Freigewässer und Hallenbad.

Die DLRG-Ortsgruppe Schloß Holte-Stukenbrock war mit sechs Teilnehmern vertreten, die bei 17 Wettbewerben im Einzel und mit der Mannschaft an den Start gingen. Neben den Wettkämpfen der Nationalmannschaften wurden auch die Europameister der Masters (die Senioren über 30 Jahre) sowie der Vereinsmannschaften (Interclubs) ermittelt. Die nationale und internationale Bedeutsamkeit dieser Meisterschaften wurde spätestens deutlich, als Innenminister Otto Schily als Schirmherr die Wettkämpfe feierlich eröffnete.
»Unser Ziel ist das Erreichen der persönlichen Bestzeiten - ob das für eine vordere Platzierung reicht, wird sich zeigen«, antworteten die Aktiven der hiesigen DLRG vor dem Start auf die Frage, wie sie ihre Chance sehen. Neben dem neuformierten Masters-Wettkampfteam AK 170 (die Summe des Alters der vier Aktiven beträgt mehr als 170 Jahre), in dem Rainer Fleer, Thomas Fleiter, Thomas Jurkschat und Andi Gräff bei den Staffel-Wettkämpfen der Mannschaften an den Start gingen, nahmen die drei Erstgenannten sowie Ines Jurkschat und Wolf-Dietrich Wirth auch an Einzel-Rettungsvergleichen teil. Die Ergebnisse der EM gelten ebenfalls für die Deutsche Seniorenmeisterschaft der DLRG, die in diesem Jahr nicht gesondert stattfindet.
Als Einzel-Disziplinen standen 200 Meter Hindernisschwimmen, 100 m Retten einer Puppe mit Flossen sowie 50 m Retten einer Puppe auf dem Programm. Für die Mannschaft galt es, sich in den Disziplinen 4x50 m Hindernis, der sogenannten 4x25 m Puppenstaffel sowie der Gurtretterstaffel zu profilieren. Für die EM galt das internationale Regelwerk der ILSE (International Live Saving Federation of Europe), das sich zum Teil stark von dem nationalen DLRG-Regelwerk unterscheidet. Kleinste Regelverstöße wurden mit sofortiger Disqualifikation geahndet.
Nach den ersten Wettkämpfen über 200 m Hindernis, bei dem die Nervösität bei allen Aktiven noch spürbar war, schwamm das Staffelteam beim 4x50 m Hindernisschwimmen in einer Zeit von 2:21,49 Minuten auf den vierten Platz. Nur eine Sekunde trennten die heimischen Sportler vom Treppchen. Am Nachmittag folgte die Gurtretterstaffel, bei der sich trotz Saisonbestleitung mit 2:07,59 erneut nur der undankbare vierte Platz ergab.
Im Einzel stand noch 100 m Retten mit Flossen auf dem Programm. Thomas Jurkschat musste sich in einem starken Starterfeld von 42 Teilnehmern in der AK 35 behaupten. Er belegte mit persönlicher Bestzeit Rang zwölf und lag mit einer Zeit von 1:07,75 min. nur zehn Sekunden über dem Rekord seiner AK. Ebenfalls mit persönlicher Bestzeit (1:10,85 min.) schloss Thomas Fleiter diesen Wettbewerb in der AK 45 ab und wurde hierfür mit der Bronzemedaille belohnt.
Die in ihrem ersten großen Rettungswettkampf eingesetzten Schwimmer Rainer Fleer und Wolf-Dietrich Wirth erkämpften sich mit persönlichen Bestzeiten in der AK 40 (Ränge 13 und 18) in der internationalen Gesamtwertung eine gute Basis für folgende Wettkämpfe. Ines Jurkschat startete in der AK 30, eine der stärksten Alterklassen, in der viele ehemalige DLRG-Nationalkaderschwimmerinnen antreten. Trotz krankheitsbedingtem Trainingsausfall vor dem Wettkampf erreichte sie im 100 m Retten mit Flossen mit einer Zeit von 1:27,08 min. Rang 13. Am Sonntag endete die Europameisterschaft mit der 4x25m Puppenstaffel, in der Startschwimmer Andi Gräff mit 29,06 sek. eine erstklassige Zeit vorlegte. Leider reichten die Kräfte der anderen Staffelschwimmer durch die kräftezehrende Teilnahme an den Einzeldisziplinen nur für den fünften Platz. »Hätte man uns vorher gesagt, dass wir soweit vorn landen, wären wir mehr als zufrieden gewesen - ein wenig traurig sind wir nun aber doch, dass der Sprung aufs Treppchen zweimal knapp verfehlt wurde«, sagte Thomas Jurkschat.
Zu diesem Zeitpunkt wussten die Aktiven noch nicht, dass es in der Gesamtwertung für die Bronzemedaille gereicht hatte und die Trainingsmühen doch noch mit einer Auszeichnung belohnt wurden. Erfolgreichster Teilnehmer der Ortsgruppe war Thomas Fleiter, der mit seinen Einzelergebnissen in der AK 45 sehr zufrieden war. Seine Leistungen führten zu einem dritten Platz in der Gesamtwertung.
Nun werden die Daumen für Linda und Nina Schubert sowie Nina Ottenstroer gedrückt, die in diesem Jahr in einer Startgemeinschaft mit der DLRG-Ortsgruppe Gütersloh bei den Europameisterschaften der Vereinsmannschaften auf Medaillenjagd gehen.

Artikel vom 20.08.2005