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Ernteeinsatz im »Lammerschlag«

Mit historischem Selbstbinder ein Weizenfeld nach alter Art gemäht Ê

Von Jürgen Köster
Dringenberg (WB). Er ist schon als kleines Kind auf Trecker gekrabbelt, und die Liebe zu Landmaschinen hat ihn bis heute nicht losgelassen: Josef Weber demonstrierte in Dringenberg, wie vor 50 Jahren Korn gemäht wurde.

Zahlreiche Interessierte hatten sich auf dem Weizenfeld im »Lammerschlag« eingefunden, um mit zu erleben, wie ein Selbstbinder funktioniert. Einige von ihnen haben dieses landwirtschaftliche Gerät sogar noch in bester Erinnerung. »Die Sommer waren heiß und die Arbeit mühsam«, erinnert sich Thea Mundus (70) an diese längst vergangenen Tage. Sie hat die Garben sogar noch mit der Hand binden müssen. Der Selbstbinder sei dann schon eine Erleichterung gewesen. Heute übernehmen Mähdrescher mit High-Tech-Ausrüstung die Arbeit komplett.
Da ging es vor einem halben Jahrhundert gemächlicher zu, wie allein schon an der Arbeitsgeschwindigkeit abzulesen war, mit der der Mc Cormick seinen Dienst erfüllte. Aber: »92 Schmiernippel hat der Selbstbinder. Wenn man genau weiß, wo sie sitzen, kann man die technische Arbeit in einer Stunden schaffen«, lächelt Weber. Der Lichtenauer besitzt einen Mähbinder, drei historische Mähdrescher und sechs Oldtimer-Trecker. Der Hausmeister einer Schule ist natürlich Mitglied der Alttraktoren- und Landmaschinenfreunde Lichtenauer Land.
Nach Dringenberg geholt haben ihn die Mitglieder des Schöpfemühlenvereins. Dieser blickt im kommenden Monat auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. Am Samstag, 3. September, soll das Jubiläum gefeiert werden. Zu den Aktionen des Tages zählt auch die Weiterverarbeitung des im »Lammerschlag« gemähten Weizens im historischen Dreschkasten an der Mühle am Fuß der Burg Dringenberg. »Der Dreschkasten hätte eigentlich im Ort aufgestellt werden sollen, da war jedoch kein adäquater Standort zu finden«, weiß Karl Gehle, Vorsitzender des Heimatvereins. Also sei der Dreschkasten an der Mühle aufgestellt worden, wo er nun wieder zu Ehren kommt.

Artikel vom 20.08.2005