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Notlösung in Gutsscheune

Uwe Müllers »Ein Sommernachtstraum« faszinierte 700 Zuhörer

Gehlenbeck (sg). Und wieder ist ein Traum wahr geworden. Mit seinem neuen Konzept vom Sommernachtstraum lag Uwe Müller goldrichtig. Unter dem Motto »Filmmusik« präsentierte das Traumensemble gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Lübbecke unter der Leitung von Rosa Meyring eine Traumreise mit Partycharakter. Zwar konnte das Premierenkonzert am Samstag aufgrund der schlechten Witterung nicht wie ursprünglich geplant im Park des Gutes Renkhausen in Gehlenbeck stattfinden, doch vielleicht war die »Notlösung Scheune« genau das Richtige für eine traumhafte Atmosphäre. Sascha Green-Kaiser eroberte die Herzen der Zuhörer.

Der Ansicht war auch Uwe Müller selbst, da das Fassungsvermögen der Räumlichkeit wie auf die Zuschauermenge zugeschnitten schien. Begeistert war der Initiator auch von dem kurzfristigen Umzug: »Das hat super geklappt. Innerhalb von zwei Tagen war alles umgeplant und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen.« Dieses Kompliment ging an die Familie Warnecke, die die Veranstaltung organisiert und auch für das leibliche Wohl gesorgt hatte.
Das Ensemble war in Partylaune, so dass allein schon das Zuschauen Spaß machte. Auf der Bühne herrschte beinahe eine familiäre Atmosphäre - und die wirkte sich positiv auf die Präsentation aus. Denn nur Musik, die aus dem Herzen kommt, kann Herzen erreichen. Beachtlich auch, dass nach lediglich drei Proben das Zusammenspiel harmonierte. Eine unbestechliche Ehrlichkeit prägte das Konzert: Professionalität gepaart mit Witz, Spontaneität und Lebensfreude - eine gelungene Mischung. Auf dem Programm stand nicht nur Musik aus Filmklassikern wie »Golden Eye« und »Casablanca«, auch Hits von Annie Lennox wie »Walking on broken glas« und Sades »Smooth Operator« waren zu hören. Mehr als 700 Zuschauer verschiedenster Alterklassen machten deutlich, dass man in jedem Alter träumen kann. Highlights gab es in jedem der drei Sets, die beinahe drei Stunden Musikgenuss pur boten. Besonders gut kamen die Duette beim Publikum an. »Ich fühlte mich schon beinahe wie John Travolta«, gestand Uwe Müller, der mit Alexandra Rogosch »YouĂ•re the one that i want« schmetterte und mit »As time goes by« schmachtende Töne anschlug. Und Eddi Phillips, der selbst einräumte, zwar nicht wie Patrick Swayze auszusehen, brillierte zusammen mit Steffi Kölling beim »Dirty dancing«. Party und Traum im Wechsel riss das Publikum mit, und so manch einer wurde mit Liedern wie »San Francisco« und »California dreaming« in seine Jugendzeit zurückversetzt. Dass in den Akteuren so manch verstecktes Talent schlummert, bewies Gitarrist Jens Petersen mit »Superstition« und »Footloose«. Und Alexandra Rogosch ließ »Rote Rosen regnen und Wunder geschehen«. Da konnte man am Schluss wirklich nur noch sagen: »What a feeling«.

Artikel vom 22.08.2005