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Versteigerung
leider ein
echter Flop

Kunstprojekt Sieben beendet

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Es hatte so schön begonnen mit dem Rietberger Kunstprojekt Sieben: strahlender Sonnenschein und eine große Menschenmasse, als die Aktion vor sieben Wochen eröffnet wurde. Das Schlussevent präsentierte sich am Sonntag dann aber ebenso trist wie das Wetter: gerade einmal 15 Rietberger waren gekommen, um der Versteigerung beizuwohnen.

Die Organisatoren des Kunstprojektes, Ralf Eigenrauch und Beate Schuster von der Bielefelder Werbeagentur Eigenrauch und Partner, zeigten sich enttäuscht vom Desinteresse der Rietberger. Insgesamt standen aber auch nur sechs von fast 30 Skulpturen zum Verkauf. »Wir haben dieses Kunstprojekt schon in vielen Städten durchgezogen, so gering war das Interesse an dem Abschlussevent noch nie«, sagte Beate Schuster. Gerade am vergangenen Wochenende habe das Ende des Kunstprojektes in Detmold massenweise Interessenten angezogen. Allerdings war dort das Projektende auch eingebettet in ein großes Stadtfest.
Auch in Rietberg waren die Siebener-Skulpturen ein echter Hingucker gewesen. Allerdings hatten nur wenige Firmen ihre Skulptur zur Versteigerung frei gegeben. Und um diese wenigen Siebener riss sich wahrlich auch niemand. Moderator Daniel Ostheider mühte sich zwar redlich, Stimmung zu machen - doch muss schlichtweg gesagt werden: wo keine Leute sind, da kann auch niemand angelockt werden. Die Rietberger Innenstadt wirkte vorgestern Mittag wie ausgestorben. Um 12 Uhr sollte die Versteigerung beginnen, geplant war, dass die Veranstaltung mehrere Stunden lang dauert. Nach einer Stunde aber gaben Daniel Ostheider, Ralf Eigenrauch und Beate Schuster auf.
Ein fröhliches Gesicht gab es aber dennoch: WESTFALEN-BLATT-Leserin Christiane Heitmann aus Gütersloh bekam vorgestern an der Rietberger Südtorschule ihren Gewinn überreicht. Heitmann hatte sich an unserem Gewinnspiel beteiligt und den letzten übrig gebliebenen Siebener-Rohling gewonnen. Die Besitzerin eines Ballon-Dekorations-Service verriet Daniel Ostheider auch, was sie mit der Skulptur vorhat: »Ich werde die Sieben mit Luftballons so schmücken, dass man hinterher quasi sagen kann, man schwebt auf Wolke sieben. Die Skulptur wird dann bei mir im Laden am Schürmannsweg ausgestellt.« Wie die Skulptur demnächst aussieht, lesen Sie in Kürze im WESTFALEN-BLATT.
Viel Geld wurde bei der Versteigerung am Sonntag natürlich auch nicht eingespielt. Doppelt bitter, da die Summe eigentlich einem guten Zweck zufließen sollte. Das Geld sollte der katholischen Kirchengemeinde und dem Bibeldorf zu Gute kommen. Doch Beate Schuster von der Werbeagentur Eigenrauch und Partner verspricht: »Ich werde noch einmal alle am Projekt beteiligten Firmen dazu aufrufen, zu spenden, damit wir trotz des schlechten Erlöses eine vernünftige Summe an die beiden Rietberger Einrichtungen übergeben können.«

Artikel vom 23.08.2005