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»Mithilfe der Bürger wichtig«

Initiatoren des Verkehrssicherheitszentrums setzen auf breiten Konsens

Von Harald Iding
Steinheim (WB). Dr. Rolf Deipenwisch aus Silberborn (Niedersachsen) hält viel davon, die Karten offen zu halten. Der gelernte Journalist, Verlagsleiter und krisenerfahrene PR-Mann aus der Aluminium-Branche, hat mit Dipl.-Geogr. Oliver Lauter in Holzminden eine »Gesellschaft zur Entwicklung des ländlichen Raumes« gegründet.

Ein Gelände bei Steinheim haben sie sich ausgesucht -Êund ein Konzept liegt auch schon auf dem Tisch. Wie das WESTFALEN-BLATT exklusiv und ausführlich am 5. August 2005 berichtet hatte, plant die Gesellschaft ein großes Verkehrssicherheitszentrum (VSZ) bei Rolfzen. Am heutigen Freitag wird von der örtlichen SPD eine Informationsveranstaltung für alle Interessierten um 19 Uhr im Rolfzener Dorfgemeinschaftshaus veranstaltet -Êeingeladen ist dazu auch Dr. Deipenwisch, der weitere Details und Ziele ausführlich erläutern möchte. Diese Zeitung hatte Gelegenheit, mit Deipenwisch vorab über den aktuellen Stand der Planungen und mögliche Investoren zu sprechen.
»Das Areal sieht eine Fläche von 25 Hektar vor und befindet sich genau in der Höhe der Abfahrt Eversen / Landstraße 239 -Êin Richtung Schloss Thienhausen.«
Es würde sich von der Anbindung her perfekt für ein VSZ anbieten, der Boden sei zudem gut verdichtet (»Dann sind die Kosten überschaubar«). Die Anlage sieht unter anderem vor, parallel vier Sicherheitstrainigs und das Fahren auf zwei Kreisflächen zu ermöglichen. Das Bremsen auf einer Gefällstrecke im Gelände und das Fahren auf dem Verkehrsübungsplatz gehören ebenfalls dazu.
Weil der Bedarf für Fahrsicherheitstrainings, Nachschulungen, berufsbegleitende Maßnahmen und Erlebnisveranstaltungen nachweislich in Deutschland steigend sei, hätte so ein Sicherheitszentrum in Steinheim eine gute Perspektive.
Zumal der traditionsreichste Automobilclub Deutschlands, der AvD, reges Interesse als möglicher Betreiber bekundet habe. Auch ausgiebige Sicherheitsunterweisungen für Schulanfänger auf dem Verkehrsübungsplatz oder ein simulierter Großeinsatz für die Feuerwehren seien denkbar -Êohne dass man auf eine öffentliche Straße ausweichen müsste. Die Gesellschaft hat bereits Kontakt mit den Fraktionschefs der im Rat der Stadt vertretenden Parteien aufgenommen sowie mit Landrat Hubertus Backhaus (»Er findet die Idee, mit neuen Impulsen die hiesige Region voran zu bringen, auch gut«), mit Bürgermeister Joachim Franzke und mit »Sheriff« Helmut Struck, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative »Pro Stoppelberg«, die in den vergangenen Jahren gegen den »Westfalenring« und für den Erhalt des Stoppelberges bei Rolfzen gekämpft hatte.
»Ich suche ganz bewusst das offene Gespräch, will meine Informationen gerne weiter geben -Êum so auf einen Konsens mit allen am Projekt Beteiligten zu kommen«. Die Mithilfe der Bürger sei ihm daher wichtig. Der BI habe er sofort Entwarnung gegeben: »Eine Rennstrecke, die ist nicht geplant. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dort bei 50 km/h!« Wenn der Stadtrat und der Regionalrat in Detmold (»Der Antrag soll schon im Dezember 2005 beraten werden») »grünes Licht« gäben, könnte die Gesellschaft sofort im Januar 2006 entsprechende Investoren präsentieren.
Das Projektvolumen läge bei maximal sieben Million Euro, so Deipenwisch. »Das ist eine machbare Größe!« Bis es zum ersten Spatenstich käme, müssten noch Gutachten erstellt werden (wichtig für eine Änderung des Gebietsentwicklungsplanes). »Wenn das alles über die Bühne gegangen ist, wäre mein Job auch getan!« Der Betreiber des Zentrums wäre dann am Zug.

Artikel vom 19.08.2005