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Hähnchentransporter
stürzt in Linkskurve um

Viele der Tiere sterben trotz Einsatzes der Feuerwehr

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Mehr als drei Stunden lang war die Autobahnauffahrt an der Oerlinghauser Straße zur A 33 in Richtung Paderborn gesperrt. Der Grund: Ein großer Lastwagen, der etwa 7000 lebende Hähnchen transportierte, war beim Linksabbiegen umgestürzt.

Das bedeutete einen Großeinsatz für die Feuerwehr. Beide Löschzüge, aus Schloß Holte und aus Stukenbrock, waren im Einsatz. Auch die Polizei rückte aus, unterstütze die Autobahnpolizei bei der Absicherung der Unfallstelle. Fünf Polizeifahrzeuge waren im Einsatz.
»Nach der Sicherung der Unfallstelle sind die Tiere das Wichtigste«, sagte Schloß Holte-Stukenbrocks Stadtbrandsinspektor Bernhard Meier am Unglücksort. Schweres Gerät wurde herangeschafft, um so viele Tiere wie möglich zu retten. Vom Abschleppdienst Jaßmeier kam der Kran, ebenso einer von Rodenbeckenschnieder und der Abschlepp-Lastwagen vom Autohaus Thorwesten. Neun Fahrzeuge der Feuerwehr rückten an, mit der Seilwinde wurde der Auflieger des Lkw gesichert, damit er nicht weiter abrutschen konnte. »Zuvor hat die Feuerwehr den leicht verletzten Fahrer des Lastwagens aus dem Fahrerhaus befreit«, sagt Stukenbrocks Löschzugführer Lothar Bonensteffen. Der Mann wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus Rosenhöhe gebracht.
Der Unfall passierte am Freitag kurz vor 12 Uhr. »Die Alarmierung ging um 11.53 Uhr ein«, erklärte Einsatzleiter Werner Kluthe von der Autobahnpolizei. Der 32-jährige Fahrer aus Vechta wollte aus Richtung Oerlinghausen kommend nach links auf die A 33 in Richtung Paderborn abbiegen. Der Lastzug kippte aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit nach rechts um und blieb auf der Seite liegen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 100 000 Euro.
Nach kurzer Beratung begannen die Feuerwehrleute, die Paletten mit den Tieren mit Hilfe eines Kranes aus dem verunglückten Fahrzeug zu heben. Mit Muskelkraft wurden die Paletten aufgerichtet und mit Hilfe eines Feuerwehrautos und später eines Gabelstaplers vom Unfallort entfernt und an den Straßenrand gestellt. »So bekommen die Tiere wenigstens Luft«, sagte Dr. Georg Paß vom Veterinäramt des Kreises Gütersloh, der ebenfalls schnell an die Unglücksstelle gekommen war. Er kümmerte sich um die Unterbringung der Tiere. Erst sollten sie in die nächst gelegene Schlachterei gebracht werden, doch dann wurde entschieden, die Tiere in den Raum Vechta zurückzubringen. Ein Ersatzfahrzeug der Transportfirma war bereits angefordert worden. Darauf wurden die 22 Boxen verladen. Nach Angaben der Autobahnpolizei kam allerdings ein Großteil der 7000 Tiere direkt an der Unfallstelle ums Leben.
Die Autofahrer von und nach Schloß Holte brauchten auf der Oerlinghauser Straße Geduld. Direkt nach dem Unfall ging es nur langsam voran. Die Straße nach Schloß Holte war dann einige Zeit während der Umlade- und Aufräumarbeiten gesperrt. Nach und nach zogen die Einsatzkräfte am frühen Nachmittag ab. Um 15.30 Uhr war die Auffahrt wieder für den Verkehr freigegeben.

Artikel vom 20.08.2005