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Vor dem Schulstart ist viel zu planen

Immanuel-Kant-Gymnasium: Unwägbarkeiten der Lehrerzuweisung belasten Organisation

Von Jan Henrik Hirscher
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Das neue Schuljahr steht kurz bevor. Hinter den Kulissen des Immanuel-Kant-Gymnasiums (IKG) laufen längst eifrig die Vorbereitungen.

Schwierigkeiten für die Planer bestehen in diesem Jahr vor allem in einer noch unklaren Personalsituation, da die Düsseldorfer Landesregierung 1000 neue Lehrerstellen im Land schaffen möchte und diese noch nicht alle vergeben wurden.
Der Lehrerparkplatz des Immanuel-Kant-Gymnasiums ist an den letzten Ferientagen mit Autos gefüllt. Ein Außenstehender mag sich darüber wundern, wem die zahlreichen Fahrzeuge gehören. Doch wer hinter die Kulissen blickt, erkennt rasch, dass die Urlaubszeit für viele Pädagogen bereits vor dem Schuljahrsbeginn beendet ist.
»In diesem Jahr ist alles etwas anders als sonst«, bemerkt Karl-Heinz Pape, der für die Erstellung des Vertretungsplans zuständig ist. »Die Landesregierung hat 1000 neue Lehrerstellen versprochen. An das Immanuel-Kant-Gymnasium sollen zwei neue Kollegen kommen. Es weiß allerdings noch niemand, wann und mit welchen Fächern«, kritisiert Schulleiterin Hannelore Ziegler-Bruns, »im vergangenen Jahr wussten die Lehrer ihre Unterrichtsverteilung bereits vor den Sommerferien. Nun steht noch gar nichts fest.«
Zwar hat die Schulleiterin bereits eine erste Verteilung der Lehrer auf die Klassen und Kurse vorgenommen, doch endgültig ist diese noch nicht. Es könne auch sein, dass in der ersten Schulwoche oder noch später die erhoffte neue Lehrkraft zugeteilt werde. »Dann könnten einige Klassen und Kurse schon wieder einen neuen Stundenplan bekommen«, erklärt Karl-Heinz Pape.
Auch für die anderen Mitglieder des Kollegiums, die in den Ferien normalerweise ihre Jahresplanung erstellen, bedeutet dies zusätzlichen Stress zu Schuljahrsbeginn. »Wir müssen dann halt alle in den ersten Tagen spontan unseren Unterricht gestalten und zu Hause umso mehr Zeit für die Planung der kommenden Wochen und Monate verwenden«, stellt Klemens Schüler, Physik- und Geschichtslehrer am IKG, fest. »Wenn die Stellen nicht mehr besetzt werden können, muss das Lehrerkollegium noch mehr Überstunden machen«, ergänzt Hannelore Ziegler-Bruns.
Auch im Zimmer der Oberstu-fenkoordinatoren herrscht bereits emsiger Betrieb. »Seit Montag sind wir wieder in der Schule, aber wir haben bereits viel zu Hause vorbereitet«, sagt Oberstufenkoordinatorin Christiane Millé. So sind bereits Terminpläne für das Abitur, für die Facharbeiten und die Praktika entworfen.
Außerdem müssen Michael Hess, der für die Jahrgangsstufe 11 zuständig ist, und der für die Jahrgangsstufe 12 verantwortliche Franz-Wolfgang Riese die vielen Kurshefte beschriften und auch die Raumpläne für die Oberstufenkurse erstellen.
»Wir versuchen auch, jedem Oberstufenschüler einen individuellen Stundenplan auszudrucken. Ob wir das aber zeitlich schaffen, ist noch nicht klar. Sonst muss das halt jeder selbst machen«, lacht sie. »Wir haben hier aber alles sicher im Griff.«
Auch Heinz Zwingmann und Klemens Schüler sind bereits eine Woche vor Schulstart am Arbeitsplatz. »Die Stadt rüstet alle Schulen mit einer einheitlichen Verwaltungssoftware aus. Die wurde mir soeben erklärt«, erklärt Klemens Schüler seine Aufgaben bei der Vorbereitung des Schulalltags. Heinz Zwingmann erwähnt einen Vorteil des neuen Verwaltungssystems, das insgesamt zu einer Arbeitsentlastung führen soll: »Beim Übergang von der Grund- auf die weiterführende Schule müssen die Schülerdaten einfach nur elektronisch übermittelt werden, anstatt für jeden Schüler neue Daten einzugeben. Doch erstmal müssen wir das neue System mit den alten Daten füttern.«

Artikel vom 20.08.2005