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Verantwortung für »später« zeigen

Podiumsdiskussion zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Steinhagen (fn). Heute schon an morgen denken -Êunter diesem Motto steht die Podiumsdiskussion, die sich im Rahmen des Tages der Selbsthilfegruppen mit den Themen Patienten- und Betreuungsverfügung sowie Vorsorgevollmacht beschäftigt.

Im Saal des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses, Brockhagener Str. 28 in Steinhagen, stehen am Sonntag, 28. August, um 11.30 Uhr zahlreiche Experten bereit, um über dieses Thema und seine verschiedenen Facetten aufzuklären und fachkundig Auskunft zu geben.
»Wer entscheidet über mich, wenn ich es nicht mehr kann?« ist die Grundfrage, der sich auch schon jüngere Menschen stellen sollten, meint Pfarrer Heinz-Jürgen Luckau. Die Hospizgruppe, die er betreut, sowie der Selbsthilfeverein Leben mit erkranktem Herzen, der Kreis, die Gemeinde und die Kirchengemeinde haben diese Diskussionsveranstaltung, die auch bereits in Halle schon einmal viele Menschen anlockte, organisiert.
Auch Georg Ellerbrake von der Betreuungsstelle des Kreises Gütersloh war schon Podiumsgast bei einer früheren Veranstaltung. Er weiß aus Erfahrung: »Die Leute kommen meist wegen der Patientenverfügung. Dass es auch andere Möglichkeiten der Vorsorge gibt, wissen die wenigsten.« Doch seit 1992 das Vormundschaftsrecht in ein neu geordnetes Betreuungsrecht überführt worden ist, ist auch die Betreuungsverfügung ein wichtiger Teil der Absicherung. Hier kann ich eine Vertrauensperson benennen, die im Falle meiner Entscheidungsunfähigkeit von einem Vormundschaftsgericht eingesetzt werden soll. Das Gericht ist an diese Anweisung gebunden, überwacht sie zudem. Im Kreis Gütersloh gibt es allein 2800 rechtlich betreute Menschen, berichtet Georg Ellerbrake. 30 Prozent davon werden von Berufsbetreuern, 70 Prozent durch Familienangehörige vertreten.
Mit einer Vorsorgevollmacht kann jeder Mensch auch außergerichtlich einen Vertrauten für seine Belange bevollmächtigen - sicherlich der einfachste Weg.
Genauere Informationen geben - moderiert von der Journalistin Christiane Schäfer -ÊAmtsrichter Peeter-Wilhelm Pöld, Rechtsanwalt Alois Wasser, Rechtsanwalt und Berufsbetreuer Hartmut Pfeifenschneider, Hans Leidenroth vom Hospizverein Gütersloh und Georg Ellerbrake.

Artikel vom 19.08.2005