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Fünf Fragen an . . .

Stefan Studtrucker (Spvg. Steinhagen)

Von der schmerzhaften 1:8-Niederlage gegen Oberligist VfB Fichte im Kreispokalfinale bis zum achtbaren 1:2 gegen Verbandsligist FC Bad Oeynhausen: Fußball-Landesligist Spvg. Steinhagen ist vor dem Punktspielstart am Sonntag schwer einzuschätzen. Immerhin gab es in den letzten beiden Tests (3:1 bei Bezirksligist Westerwiehe, 5:1 bei Pokalgegner Steinheim) zum Abschluss der Vorbereitung zwei Siege. Über die Situation vor dem Auftakt sprach WB-Sportredakteur Gunnar Feicht mit Trainer Stefan Studtrucker.

Gemessen an den Vorstellungen des Trainers von einer optimal Punktspielform: Bei wieviel Prozent ist die Mannschaft zum Saisonbeginn angelangt?Stefan Studtrucker: Das ist mit einem Prozentsatz nicht auszudrücken. Bisher ist es uns nur phasenweise gelungen, meine Vorstellungen vom Spiel über die Außenpositionen und vom direkten Kombinationsfußball umzusetzen. Das blitzt einige Male pro Spiel auf, aber insgesamt sehe ich noch etwas zu wenig Mut und Risikobereitschaft, um es konsequenter durchzuziehen.
Wo lagen während der Vorbereitung die Hauptprobleme?Studtrucker: Natürlich wechselt man in den Testspielen auch bewusst viel durch, damit sich alle Spieler in unserem System zeigen können. Aber es war sicherlich ein Nachteil, dass gerade einige für das Offensivspiel entscheidende Leute wie Pascal Hofbüker und Tolga Evcimen zeitweise ausgefallen sind. Überhaupt nicht zufrieden bin ich damit, dass wir in keiner Vorbereitungspartie »zu Null« gespielt haben, sondern oft sogar weit davon entfernt waren. Wir haben darauf hingearbeitet, in der Defensive immer zu zweit auf den Gegner zu gehen, den Mitspieler nicht allein zu lassen - aber das klappt noch zu selten.
In welchen Bereichen wird sich Steinhagen in der neuen Saison stärker präsentieren als in der vergangenen Serie?Studtrucker: Die Mannschaft zeigt, dass sie meine Vorstellungen Schritt für Schritt besser verinnerlicht. Das Mittel, über außen bis zur Grundlinie vorzustoßen und so für Gefahr zu sorgen, wird immer häufiger eingesetzt. Auch der Teamgeist hat sich seit unserem Trainingslager noch einmal verbessert. Die Zusammengehörigkeit und Kameradschaft muss sich aber erst noch bewähren, wenn unter 20 Leuten im Kader einige sehen werden, dass sie nicht zum Stamm zählen.
Inwieweit »steht« die Stammelf für den Saisonauftakt am Sonntag in Dützen?Studtrucker: Acht Stammplätze sind in meinen Überlegungen für Sonntag fest vergeben, Eckpfeiler wie Torwart Harald Hunke, Dennis Wunderlich, Basti Schwenke und einige andere gehören natürlich dazu. Ich hoffe, dass Tolga Evcimen und Pascal Hofbüker trotz ihrer Blessuren bis dahin ebenfalls einsatzfähig sind. Was die noch offenen Plätze angeht, sind einige Spieler auf einem etwa gleich hohen Leistungsniveau. Zum Beispiel bei Sebastian Eisinger, der mit die höchste Belastung in der Vorbereitung hatte, gehe ich davon aus, dass er sich nach seiner schwächeren Leistung in Steinheim nach zwei Tagen Regeneration im Training wieder aufdrängt. Den allerletzten Ausschlag gibt dann auch noch die Information, die man über den Gegner erhält.
Wo stehen die Neuzugänge?Studtrucker: In den nächsten ein, vielleicht noch zwei Monaten, bis Jens Pollack wieder absolut fit ist, wird Dennis Wunderlich im defensiven Mittelfeld spielen, auch danach wird er eine wichtige Rolle übernehmen. Stephan Epp, trotz seiner Jugend schon abgeklärt und ein gute Kopfballspieler, wird wahrscheinlich bereits Sonntag Sonad Taner (Urlaub) als Libero vertreten. Jan Breucker hat sich schon robust und torgefährlich in Szene gesetzt, ihn kann man immer bringen. Thomas Köhler hat taktische Defizite aufgeholt und sich stark verbessert - im offensiven Mittelfeld eine echte Alternative. Francisco Vega fällt leider wegen einer Patellasehnenentzünfung aus.

Artikel vom 19.08.2005