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»Lifting« für riesige Windräder

Frotheimer Energieanlagen werden wieder auf Vordermann gebracht

Von Michael Nichau
Frotheim (WB). »1,6 Tonnen wiegt einer der Flügel.« Nicht ohne stolz präsentiert Oliver Rummel den Fortgang der Wartungsarbeiten an einem »kleinen« Windrad in Frotheim. Nach gut fünf Jahren Betriebszeit wurde es notwendig, das Getriebe des Windrades auszutauschen. »Die Gelegenheit nutzen wir, um gleichzeitig die Schwachstellen an den Flügeln auszubessern«, erklärt Rummel.

Die Arbeit mit den großen Windradflügeln aus mit Glasfaser verstärktem Kunststoff ist für den Geschäftsführer der LTB-Hochsauerland GmbH schon zum Alltag geworden. Ursprünglich hatte sich die Firma aus Bad Sassendorf die Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen auf die Fahnen geschrieben. »Derzeit boomt aber das Geschäft mit den Windrad-Reparaturen«, meint Rummel. »Erosionsschäden« nennt er die kleinen »Macken«, die vor allem an den Vorderkanten der Kunststoff-Windradflügel auftreten. »Die Flügelspitzen erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 300 Kilometern pro Stunde, und das auch bei Hagel. Kein Wunder also, dass die Rotorblätter einiges auszuhalten haben«, weiß der Geschäftsführer der Spezialfirma, der - im weißen Overall - kräftig mit zufasst.
Mit zwei Kränen wurden die Windradflügel mitsamt der Nabe abgenommen und flach auf einen angrenzenden Acker gelegt. »Wir verstärken noch die mittlerweile bekannten Schwachstellen an den Rotorblättern«, erklärt Rummel. »Das ist ein eher kleineres Windrad. Die Flügel messen etwa 22 Meter, also 46 Meter Durchmesser mit der Nabe. Die größeren Flügel, die wir dann in der Halle reparieren, haben eine Länge von etwa 47 Metern.«
Ansonsten müssen Geschäftsführer Rummel und sein Mitarbeiter Jens Rothe auch schon mal in luftige Höhen ran. Mit einer Spezialplattform bessern sie dann - an Seilen hängend - Schäden an den noch montierten Rotorblättern aus.
Nicht immer sind die Beschädigungen durch die hohe Drehgeschwindigkeit zustande gekommen: »Wir haben in einem der anderen Rotorblätter einen Blitzschlag mit verschmortem Kunststoff festgestellt. Der ist aber schon behoben.«

Artikel vom 19.08.2005