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Künstlerin auf Krücken - Kinder unter den knorrigen Bäumen kreativ

»Duuuu, wie soll ich den Hintergrund malen?«, fragt klein Hennig, der mit seinem Bild zu Simone Beckmann (Mitte) tapst. Sie ist im Moment nicht sonderlich mobil und kann den Kindern ihres Ferien-Malkurses nur liegend Tipps geben. Die Greffener Künstlerin ist nach einem Reitunfall und mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt zu mehr Ruhe »verdonnert« worden. Wenn überhaupt bewegt sich Beckmann nur auf Krücken. Und dennoch haben die 15 Kinder eine Mordsgaudi im Atelier-Garten an der Beelener Straße. Kein Wunder, malen sie doch nicht nur selbst tolle Bilder. Auch Simones gemaltes Tagebuch, in dem sie haarklein ihren Unfall und auf lustige Art und Weise ihre Zeit im Hospital beschreibt, hat es den Kindern angetan. Im Schatten der knorrigen Bäume schwingt der Nachwuchs denn auch selbst den Pinsel: Hennig zeichnet eine blaue Punktlandschaft und Lisa ein knallrotes Herz mit Streifen. »Das ist der Deal: Zum einen können die Kinder, das malen, worauf sie Lust haben, dann arbeiten wir aber auch zu bestimmten Themen: Äpfel, Indianer und Stillleben«, zählt Simone Beckmann auf, die während der Woche tatkräftig von Stephanie Spintzyk (hinten, links) unterstützt wird. Und ganz nebenbei lernen die Kinder auch noch einiges. »Was sind starke Farben?«, will die Greffenerin wissen. »Die sind immer vorne«, tönt es im Chor aus den kleinen Kehlen. Heute endet der Kreativ-Kursus, den die Künstlerin zusammen mit dem Stadtjugendring anbietet. »Schade«, werden die Dötze die Atelier-Zeit vermissen.jaf/Foto: Judith Frerick

Artikel vom 19.08.2005