Versmold (igs). »Hier eröffnet demnächst ein Teppichgeschäft!« Von diesem Aushang in dem Geschäft, in das sie gerne mit ihrer Galerie et gezogen wären, sind vorgestern die Mitglieder des Versmolder Kunstkreises überrascht worden. Aus dem geplanten Umzug von der Knetterhauser an die Ravensberger Straße wird damit wohl nichts.
Dass künftig Teppichbrücken statt Leinwandzauber in dem seit längerem leerstehenden, ehemaligen Fahrradgeschäft den Ton angeben werden, hat auch Kunstkreis-Vorsitzende Ulrike Poetter überrascht. Allerdings räumt sie ein: »Wir waren darüber nicht informiert. Aber wir hatten auch keine Option.« Denn um etwas wie einen Mietvertrag festzurren zu können, mussten in den Gremien des Kunstkreises und vor allem auch in der Politik einige richtungsweisende Entscheidungen gefällt werden. Um das Projekt Umzug angehen zu können, musste zunächst die finanzielle Seite geklärt werden -Êdenn der Kunstkreis hätte den neuen, zentralen Standort mit deutlich höheren Mietkosten bezahlen müssen. Erst Montag hatte der Haupt- und Finanzausschuss signalisiert, den Betriebskostenzuschuss an den Kunstkreis zu verdoppeln, gleichzeitig jedoch die Mittel für die Anschaffung von Kunstgegenständen zu streichen. »Dieser Beschluss ist jetzt natürlich überholt«, sagt Ulrike Poetter. Trotzdem soll das Thema in der Ratssitzung am 29. August noch einmal auf der Tagesordnung stehen. Dass aus den Umzugsplänen nun nichts wird, ist aus Sicht der Kunstkreisvorsitzenden keine tragische Entwicklung: »Es wäre für uns eine Möglichkeit gewesen. Wir haben schließlich keine schlechten Räume -Êund aus diesen müssen wir auch nicht heraus. Wir wollen nicht auf Teufel komm raus ausziehen.« Aktiv auf Suche nach anderen Räumlichkeiten will der Kunstkreis jetzt nicht gehen. Im Rahmen der nächsten Ausstellungseröffnung am 11. September werde sicherlich über dieses Thema gesprochen werden.
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