19.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Einseitige soziale Zusammensetzung«

Bündnisgrüne gegen geplante Abschaffung der Grundschulbezirke


Kreis Herford (HK). Gegen die von der neuen Landesregierung für das Jahr 2008 geplante Abschaffung der Grundschulbezirke hat sich der Kreisverband der Grünen ausgesprochen. »Die Grundschulbezirke hatten und haben ihren guten Sinn - kleinere Kinder sollen möglichst wohnortnah zur Schule gehen können«, betonte die örtliche Bundestagskandidatin Angela Holstiege.
Die Nachteile der vermeintlichen »Wahlfreiheit« lägen auf der Hand: Mehr Kosten für die Stadt bei der Beförderung der Schüler mit Bussen sowie ein höherer Verwaltungsaufwand bei der Auswahl der Schüler für die jeweilige Grundschule. Weitere unnötige Kosten könnten dadurch entstehen, dass einzelne Schulen wegen hoher Anmeldezahlen erweitert werden müssten, während anderswo Schulräume leer stünden.
»Nicht von der Hand zu weisen ist dann zudem die Gefahr einer einseitigen sozialen Zusammensetzung in manchen Schulen«, betonte die Bundestagskandidatin. Ökonomisch und sozial besser gestellte Schichten könnten ihren Schulwunsch im Regelfalle besser durchsetzen als weniger im Umgang mit Schulverwaltungen geübte Familien mit Migrationshintergrund.
Sorgen macht Angela Holstiege deshalb eher die wachsende Konzentration von Zuwandererkindern an einzelnen Schulen. Wenn beispielsweise in Herford in einzelnen Grundschulen der Anteil der Zuwandererkinder 30 bis über 50 Prozent sowie in Kindergärten gar bis über 70 Prozent betrage, dann bestehe hier Handlungsbedarf. Es sei zu prüfen, ob eine stärkere Verteilung von Zuwandererkindern auf die Grundschulen einer Stadt sinnvoll sei.

Artikel vom 19.08.2005