18.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Trauer nach Tod des Taizé-Gründers

Bernhard Silaschi: »Ich bin bestürzt«

Von Jan-Hendrik Hirscher
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Mit Bestürzung hat Altstadtpfarrer Bernhard Silaschi die Ermordung Bruder Rogers aufgenommen. Der Geistliche, der 1940 einen ökumenischen Orden im französischen Taizé gegründet hatte, war dort am Dienstag einem Attentat zum Opfer gefallen. Die Trauer soll in einem Gottesdienst Ausdruck finden.

»Ich habe direkt nach dem Aufwachen im Radio vom Tod Bruder Rogers gehört. Ich bin erschüttert«, sagte Bernhard Silaschi.
Der Pfarrer fährt bereits seit zehn Jahren in der Woche nach Ostermontag mit einer Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Taizé. »Die dortige Lebenswelt ist einzigartig. Es treffen völkerverbindend katholische, evangelische und orthodoxe Christen aufeinander, um als Zeichen der Versöhnung gemeinsam miteinander zu leben.«
Bernhard Silaschi ist eng mit drei Brüdern des Taizé-Ordens befreundet. Unter ihnen auch der zukünftige Nachfolger von Bruder Roger, Bruder Alois. Per E-Mail hat Bernhard Silaschi ein Kondolenzschreiben versandt, in dem er die Verbundenheit mit den Taizé-Brüdern im Namen vieler Oeynhausener Christen ausdrückt.
»Dies ist ein unfassbares Verbrechen, das genaue Gegenteil von Bruder Rogers Anliegen, an einem Ort der Versöhnung und des Vertrauens. Jeder, der einmal in Taizé war, trägt etwas Taizé in seinem Herzen«, sagte Bernhard Silaschi.
Der Pfarrer feiert auch hier in Bad Oeynhausen Taizé-Gottesdienste, die den Leitgedanken Bruder Rogers folgen: »Jeder Mensch ist gerufen, den Pilgerweg des Vertrauens und der Versöhnung zu gehen. Bruder Roger war eine große, integrative Persönlichkeit in der Kirche, die mit schlichten, einfachen und tiefen Worten unseren Glauben fassen konnte«, beschreibt Bernhard Silaschi.
l Deswegen möchte er in einem ökumenischen Gottesdienst am Samstag, 20. August, ab 19 Uhr in der Auferstehungskirche des verstorbenen Bruders Roger und dessen Lebenswerk gedenken.

Artikel vom 18.08.2005