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Geballte Erfahrung: Abwehrtrio 111 Jahre alt

WB-Serie A-Ligisten vor dem Saisonstart: Folge 13 - VfR Borgentreich startet bereits heute

Von Günter Sarrazin
Borgentreich (WB). Dieser Auftakt ist richtungsweisend: Mit den Heimspielen gegen den TuS Westheim (heute 19 Uhr) und gegen den FC Peckelsheim/Eissen/Löwen (28. August) empfängt der ambitionierte Fußball-A-Ligist VfR Borgentreich gleich zum Start der neuen Saison zwei Mitfavoriten.

»Wir haben gut trainiert. Wir sind fit. Wir wollen es anpacken.« Bei diesen Sätzen von Spielertrainer Stefan Müller wird der neue Optimismus deutlich, der sich im Lager des VfR Borgentreich breit gemacht hat. Im vergangenen Jahr - nach dem Bezirksliga-Abstieg - herrschte zu Serienbeginn Skepsis vor. Pessimisten befürchteten, dass der Verein für Rasensport auch in der A-Liga weit unten zu finden sein würde. Sie lagen mit ihrer Einschätzung daneben.
Mit der guten Saison 2004/2005 haben die Rot-Schwarzen (Borgentreich wurde Sechster) vielmehr für neues Selbstvertrauen gesorgt. Die positive Stimmung ist jetzt in der Vorbereitung auf die Serie 2005/2006 durch die Neuzugänge und die Erfolge im Kreispokal-Wettbewerb gestärkt worden.
Die Neuzugänge - das sind Carsten Arendes, Lars Stuckenbrock und Marcel Rasche. Der 35 Jahre alte Bühner Carsten Arendes bringt bekanntlich Landes- und Bezirksliga-Erfahrung mit. »Wir haben ihn geholt, um die Abwehr zu stabilisieren«, sagt Stefan Müller und verweist darauf, dass die in der vorigen Serie kassierten 40 Tore zu viele waren, um vorn mitreden zu können. Lars Stuckenbrock (27) soll seine technischen Fähigkeiten im Mittelfeld zum Tragen bringen. Nachwuchsakteur Marcel Rasche (18) ist technisch versiert. Er soll zielgerichtet an den Seniorenbereich herangeführt werden.
Die Kreispokal-Erfolge: Wie berichtet, hat der VfR in der Qualifikationsrunde gegen den FC Peckelsheim/Eissen/Löwen (1:0) und in der ersten Hauptrunde gegen den Bezirksligisten SV Dringenberg (4:3 nach Elfmeterschießen) gewonnen. »Die Siege waren Ergebnis einer guten Trainingsarbeit«, berichtet Stefan Müller von einer sehr guten Beteiligung in der Saisonvorbereitung. Überhaupt bezeichnet der 41 Jahre alte Daseburger eine hohe Einsatzbereitschaft als Grundlage jeden Erfolges. »Im Fußball bekommt man nichts geschenkt, da ist harte Arbeit erforderlich. Man muss 120 Prozent geben - nur so steigt man auf«, hat der Familienvater, der immer noch gern Fußball spielt und sich wohl fühlt beim VfR Borgentreich, seinen Spielern deutlich gemacht.
Gemeinsam habe das Team das Ziel - ein Platz zwischen Rang eins und vier - formuliert, ergänzt Stefan Müller, der sich nicht scheut, das Wort »Aufstieg« in den Mund zu nehmen. »Wir würden schon gern aufsteigen, doch gerade in dieser Serie ist die Konkurrenz sehr groß«, verweist er auf den FC Germete-Wormeln, den TuS Westheim und den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen.
Zwei der genannten Titelkandidaten hat Borgentreich (wie eingangs geschrieben) zu Beginn der Serie zu Gast. Den Zuschauern soll gleich heute zum Sportfest-Auftakt einiges geboten werden. Vizemeister Westheim will die Bezirksliga noch mehr ins Visier nehmen und wird entsprechend motiviert auftreten.
Der VfR Borgentreich baut auf ein kompaktes, spielstarkes Mittelfeld um Jens Rengel und Kar-sten Menne, auf eine routinierte Deckung und natürlich auf Müllers Tore. Aus dem Mittelfeld soll mit Tempo nach vorn gespielt werden. Besonderes Augenmerk gebührt der Defensiv-Abteilung: Borgentreich hat die älteste Abwehr der Liga. Die Verteidiger Bernd Herbold (36) und Carsten Arendes (35) sowie Libero Uwe Bloem (40) sind zusammen 111 Jahre alt - das ist geballte Erfahrung. »Auch, wenn unsere Abwehr schon über 100 Jahre alt ist, soll sie immer 100 Prozent und mehr geben«, ist Stefan Müller zuversichtlich, dass die Borgentreicher gut aussehen werden.
Fazit: Die neue VfR-Erste hat das Zeug dazu, oben mitzuspielen. Wichtig wird sein, dass gerade die Routiniers von Verletzungen verschont bleiben.
Am Rande: Das Sportfest des VfR wird heute um 17:30 Uhr mit einem E-Junioren-Spiel eröffnet.

Artikel vom 19.08.2005