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Feuer vom
Zahnarzt gelegt

Wunden am Hals selbst beigebracht

Stemwede-Dielingen (weh). Nach der Obduktion des Dielinger Zahnarztes, der am Montag nach einem Brand in seinem Haus gestorben war, geht die Polizei vorerst nicht von äußerer Gewaltanwendung aus.
Die zerstörten Räume der Zahnarztpraxis. Die Polizei geht vorerst davon aus, dass der Besitzer das Feuer selbst gelegt hat.Foto: Dieter Wehbrink

»Aufgrund der bisher vorliegenden Gesamtumstände ist wahrscheinlich, dass die Brände durch den Zahnarzt selbst gelegt wurden«, teilte Polizeisprecher Klaus-Peter Lauterbach gestern mit.
Wie er berichtete, liegt das Ergebnis der in Dortmund durchgeführten Obduktion inzwischen der Kripo in Minden vor. Es sei demnach von einem Herz-Kreislaufversagen durch Brandeinwirkung auszugehen, so Lauterbach. Spuren weiterer äußerer Gewalteinwirkung lägen nicht vor.
»Lediglich an der linken Halsseite fanden sich mehrere oberflächliche Schnitte, die nicht todesursächlich waren«, sagte der Polizeisprecher. »Die Untersuchung dieser Schnitte bringt die Gerichtsmediziner zu dem Ergebnis, dass mit erheblicher Wahrscheinlichkeit von einer Selbstbeibringung auszugehen ist.«
Untersuchungen durch Brandsachverständige hatten ergeben, dass in dem Haus an zwei unterschiedlichen Orten Feuer gelegt wurde. Es handelt sich dabei um das im Erdgeschoss gelegene Büro der Zahnarztpraxis als auch um die im Obergeschoss befindliche Küche des Wohntraktes. Der Ehefrau und dem Sohn des Zahnarztes war es noch gelungen, den Schwerstverletzten aus den Flammen zu ziehen. Dabei verletzte sich die Frau.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 90 Prozent der Körperoberfläche ihres Mannes verbrannt. Ein Hubschrauber flog den 55-Jährigen noch in eine Spezialklinik nach Dortmund. Die Ärzte konnten sein Leben nicht retten. Die laufenden Ermittlungen, die in alle Richtungen gehen, werden von der Polizei fortgesetzt. Der Sachschaden beträgt 500 000 Euro

Artikel vom 18.08.2005