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Tipps rund um die Pflege

Verein Lebensbaum berät Betroffene und Angehörige

Werther (dh). Die Deutschen werden immer älter, immer mehr Menschen sind auf Pflege angewiesen. Dabei bleibt die Beratung häufig auf der Strecke. Der Verein »Lebensbaum - Soziale Hilfen« hat dieses Angebot jetzt einmal mehr in den Mittelpunkt gerückt.

»Wir bieten diese Beratung schon sehr lange an, doch sie wird immer wichtiger«, erklärte Lebensbaum-Geschäftsführerin Sybille Florschütz. Gemeinsam mit Mitarbeiter Thomas Lindenthal, der kürzlich zum Thema eine Fortbildung beim Kreis Gütersloh besucht hat, bietet sie die Pflegeberatung an.
Die Pflege ist nach wie vor ein Tabuthema. Wer seine Angehörigen pflegt, tut dies im Stillen, das Fahrzeug eines Pflegedienstes vor der eigenen Haustür wird als peinlich empfunden. Pflegende Angehörige opfern sich nicht selten auf, sind 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche für die Pflegebedürftigen da - häufig das ganze Jahr über.
Der Lebensbaum will in dieser Situation Partner sein, will aufklären. »Wir wollen helfen, dass pflegende Angehörige den Alltag so gestalten können, dass er nicht zu belastend wird«, sagt Sybille Florschütz. Welche technischen Hilfmittel gibt es? Wie kann ich meine Wohnung behindertengerecht umbauen? Und: Welche finanzielle Unterstützung steht mir zu? Fragen wie diese wollen Florschütz und Lindenthal im persönlichen Gespräch, gerne auch beim Hausbesuch, beantworten.
»Viele pflegende Angehörige wissen gar nicht, dass ihnen jährlich 1 432 Euro für die Verhinderungspflege zustehen, wenn sie beispielsweise sselbst im Krankenhaus liegen und nicht für ihre kranke Mutter da sein können«, erklärt Lindenthal. »Viele Betroffene nehmen noch nicht einmal die Pflegeversicherungsleistung in Anspruch.«
Gründe dafür sind der Formular-Dschungel, durch den man sich kämpfen muss, oder der Besuch der Krankenkasse, wenn sie Bedürftige in Pflegestufen einteilt. Die Angst vor den unzähligen Fragen ist ebenso groß wie vor einer mögliche Ablehnung. »Wir helfen, einen Widerspruch zu formulieren«, sagt Florschütz.
l Bis zu einem gewissen Aufwand ist die Beratung des Lebensbaums kostenlos. Wer diese in Anspruch nehmen will, kann sich unter % 0 52 03/43 46 an die Mitarbeiter des Vereins wenden.

Artikel vom 18.08.2005