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Wo der Baum des Jahrtausends wächst

Neue Lösungen für Erhalt und Pflege des Bad Driburger Buddenberg-Parks gesucht

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Das »Kuratorium Baum des Jahres« hat den »Ginkgo biloba« zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends erklärt. Im Arboretum auf dem Steinberg entdeckt der Besucher neben einem besonders prächtigen Exemplar dieser Gattung zahlreiche weitere Bäume, die in der heimischen Region kaum ein zweites Mal zu finden sein dürften. Aber: Es wird in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer komplizierter, dieses Kleinod zu erhalten.

»Als das Arboretum ins Leben gerufen wurde, konnte man mit den Einnahmen für einen Festmeter Holz noch 30 Waldarbeiterstunden finanzieren, heute muss der Betrieb scharf kalkulieren, um mit dem Erlös für einen Festmeter Holz noch eine Waldarbeiterstunde abdecken zu können«, zeichnet Stadtförster Friedel Gieffers die Entwicklung nach.
Zwar könne der städtische Forstbetrieb mit Stolz darauf verweisen, dass er trotz der angespannten Wirtschaftslage und verringerter Waldfläche immer noch schwarze Zahlen schreibe, damit das aber auch in Zukunft noch möglich sei, habe der städtische Forstbetrieb erhebliche Änderungen vornehmen müssen. So seien auch für die Unterhaltung und Pflege des Buddenberg-Arboretums neue Lösungen zu finden.
Gieffers verweist in diesem Zusammenhang auf eine Arbeitsgruppe, die sich dieses Themas angenommen hat. Dieses Projekt ist im »Bürgerpunkt« ins Leben gerufen worden.
Der Arbeitskreis sucht nach Lösungen für eine dauerhafte Pflege und will gleichzeitig die Attraktivität des Parks für Bürger und Stadt verbessern. »Bei der Parkpflege wurden der städtischen Forstwirtschaftsmeister Robert Sammert und Forstwirt Roland Markworth in diesem Jahr -Êneben dem städtischen Bauhof -Êvon drei Hartz IV-Kräften unterstützt«, berichtet Gieffers. Besonders hervorzuheben sei das ehrenamtliche Engagemant von Heinz Jörg Wiegand, der sich trotz anstehender Doktorarbeit mit Rat und Tat für das Arboretum einsetze, ebenso habe Philipp-Adolf Buddenberg offenbar die Liebe zum Arboretum von seinem Vater geerbt.
Darüber hinaus weiß Gieffers von Bürgern zu berichten, die sich als Anlieger seit Jahren ganz unauffällig um das so genannte Schnateck kümmern oder andere, die den Unrat nach illegalen Grillfeiern beseitigen. Gieffers: »Diese Menschen geben Anlass zur Hoffnung, dass sich das Kleinod Buddenbergpark auch über schwierige Zeiten retten kann.«
Der Stadtförster verweist schon auf zwei Vorhaben im kommenden Jahr. So habe die Touristik GmbH ein Sommerfest ins Auge gefasst, um das Arboretum ins Blickfeld des Interesses zu rücken. Vielleicht ist bis dahin auch ein weiteres Vorhaben verwirklicht. »20 Hügelgräber sind auf dem Steinberg bekannt und kartiert«, stellt Gieffers fest, »dem Besucher fällt es jedoch schwer, diese bronzezeitlichen Grabstätten im Gelände wieder zu finden. Abhilfe könnte ein Querschnitt durch ein Hügelgrabmodell schaffen«.
Wer sich ehrenamtlich für das Arboretum einsetzen will, kann sich bei Stadtförster Friedel Gieffers unter Z05253/6838 melden.

Artikel vom 19.08.2005