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Im Windschatten zum Serienziel

WB-Serie: Warburger Radsportler in der Supercup-Premieren-Saison (Folge 5)

Von Sylvia Rasche
Warburg (WB). Die Zieleinfahrt auf einem Schulhof in Rendsburg war unspektakulär. Die Leistung, die Dr. Stephan Bambach und Roland Wulfhorst bis dahin erbracht hatten, war es nicht. Die beiden Warburger haben mit den 265 Kilometern von Rendsburg zum ersten Mal in ihrer Radsportlaufbahn die Supercup-Serie des Bundes Deutscher Radfahrer mit Erfolg hinter sich gebracht.

Fünf schwere Marathon-Veranstaltungen liegen seit Pfingsten hinter ihnen. Zur Belohnung gibt es im September das begehrte BDR-Supercup-Trikot.
Das Westfalen-Blatt hat das Duo des RSV Warburg seit dem Wintertraining in seiner Supercup-Premieren-Saison begleitet. »Das hat uns zusätzlich ein bisschen unter Druck gesetzt. Es ist schon unangenehm, wenn man im Winter öffentlich sagt, seine erste Supercup-Saison fahren zu wollen und dann zwischenzeitlich schlapp macht«, geben die RSV-Fahrer zu.
Beide kamen jedoch ohne größere Zwischenfälle erfolgreich durch die Serie. Roland Wulfhorst musste zwar einen pannenbedingten Ausfall bei der »Tour de Oppes« in Sachsen verkraften, blickte aber schnell wieder optimistisch nach vorne und schob den Marathon in Rendsburg am vergangenen Wochenende nach, um auf die fünf Etappen zu kommen. Bekanntlich muss ein Fahrer fünf der sieben deutschlandweiten Marathone bestreiten, um die Serie erfolgreich zu beenden.
In Rendsburg stand jetzt die längste Etappe der Supercup-Tour auf dem Programm. Auch für Dr. Stephan Bambach und Roland Wulfhorst war das etwas ganz Besonders. Beide hatten zuvor noch nie 265 Kilometer an einem Tag bewältigt.
Zwar war die Etappe mit 800 statt der angekündigten 700 Höhenmetern immer noch recht flach, allerdings machte den Athleten der starke Wind in Schleswig-Holstein zu schaffen. »Das war schwerer als so mancher Berg«, berichtet Roland Wulfhorst. »Am Berg sieht man, was man geschafft hat. Wenn man in der Ebene bei starkem Wind schlecht voran kommt, ist das eher deprimierend«, sind sich die beiden Warburger einig. Allerdings schlossen sie sich auf der nördlichsten Etappe einer Fahrergruppe an, die sich mit der Führungsarbeit im Wind abwechselte. »Das lief ganz gut und war für uns eine neue Erfahrung. Allerdings haben sich einige auch immer gerade dann verdrückt, wenn sie eigentlich an der Reihe gewesen wäre, ganz vorne zu fahren«, erzählt Dr. Stephan Bambach.
Und noch eine Premiere gab es für das RSV-Duo bei der so genannten »VR-Bicycle-Tour-SH«. Erstmals legten sie einen Supercup mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 30 Stundenkilometern zurück. »Uns geht es zwar mehr darum, die Strecken durchzuhalten. Wenn am Ende aber 30,8 als Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Tacho steht, ist das schon ein schönes Gefühl«, so Dr. Bambach.
Während er jetzt auch noch den letzten Supercup des Jahres im September im Schwarzwald unter die Räder nehmen will, ist für Roland Wulfhorst die Serie mit dem Rendsburger Marathon beendet. Aus beruflichen Gründen muss er im September passen, wird aber bei Radtourenfahrten (RTF) bis zum Herbst noch weiter an den Start gehen. So auch am übernächsten Wochenende beim Harsewinkeler Marathon.
Nach der erfolgreichen Premierensaison hat das RSV-Duo Gefallen an neuen Herausforderungen gefunden.
»Die Autofahrten waren meistens anstrengender als die Rad-Marathone«, meint Dr. Stephan Bambach. Auch in der kommenden Saison will er einige Supercups fahren und eventuell erstmals am Ötztaler Marathon, der wohl schwersten Tagestour Europas mit mehr als 5000 Höhenmetern, teilnehmen.
Roland Wulfhorst hat sich die Wiederholung der Supercup-Serie vorgenommen. »Es hat Spaß gemacht und außerdem ist Warburg ja im kommenden Jahr auch wieder dabei«, freut er sich schon auf die neuen Marathon-Etappen durch Deutschland 2006 - dann im Supercup-Trikot des BDR.

Artikel vom 18.08.2005