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Damit sie auch wissen, was sie tun

Linnenbecker-Auszubildende im Handwerksbildungszentrum Lemgo

Versmold (WB). »Anstrengend, aber auch richtig spannend«, lautet das Fazit von Janina Lüdecke, nachdem sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Mauer verputzt hatte. Und das, obwohl sie doch eigentlich einen kaufmännischen Beruf lernt. »Mir tun alle meine Muskeln weh.«

Mörtel oder Fliesen verkaufen ist das eine, aber zu wissen, wie man damit umgeht, ist notwendig, wenn man vernünftig beraten will. Deshalb erlebten 18 der insgesamt 80 kaufmännischen Auszubildenden der Baustoff- und Fliesen-Centren Linnenbecker Handwerkliches am eigenen Leib im Handwerksbildungszentrum (HBZ) in Lemgo. Aus dem Versmolder Linnenbecker-Betrieb an der Rothenfelder Straße waren die beiden Auszubildenden Hülya Özdemir und Eugen Janke dabei.
Die Zusammenarbeit mit dem Handwerksbildungszentrum kommt nicht von ungefähr. »Unsere Mitarbeiter müssen wissen, womit sie es zu tun haben«, ist das Credo von Geschäftsführer Heinz-Jürgen Remberg. Seit drei Jahren werden regelmäßig für die kaufmännischen Auszubildenden von Linnenbecker Einführungen in das Bauhandwerk angeboten, ein einzigartiges Angebot in der Region. »Neben dem Durchlaufen der verschiedenen Abteilungen unseres Hauses und dem Besuch der Berufsschule sind Produktschulungen der Hersteller und interne Workshops zu kaufmännischen Themen wichtige Standbeine in unserem Haus«, sagt der für die Ausbildung verantwortliche Mirco Lehmeier.
Und auch das weibliche Geschlecht muss da mit ran. Immerhin sind gut 45 Prozent der Auszubildenden bei Linnenbecker junge Frauen, mehr als im Durchschnitt in der Branche. Ob Mauersteine setzen, Estrich verlegen, Fliesen verfugen oder Verputzen, der Einblick in die Welt des Bauens war nicht nur anstrengend, sondern öffnete auch die Augen. Und bei dieser Gelegenheit trainieren die Auszubildenden auch jene Qualifikationen, auf die im Hause Linnenbecker viel Wert gelegt wird: Teamfähigkeit, Engagement, Flexibilität und solide Fachkenntnisse.
Auch im nächsten Jahr soll die Zusammenarbeit mit dem Handwerksbildungszentrum in Lemgo fortgeführt werden. Wohl wieder mit ähnlichen »Aha«-Erlebnissen für die Auszubildenden wie in diesem Jahr. Und bestimmt auch mit dem einen oder anderen kleinen Muskelkater.

Artikel vom 17.08.2005