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»Not macht uns betroffen«

Haller Verein unterstützt Kinder in St. Petersburg

Halle (mel). Viele Schicksale haben sie auf ihrer Reise nach St. Petersburg gesehen - und vielen notleidenden Kindern konnten sie vor Ort helfen: Die Mitglieder des Vereins »Patengemeinschaft Kinder in St. Petersburg«.

Für eine Woche waren die gemeinnützigen Helfer in der russischen Großstadt - einige von ihnen waren schon mehr als zehn Mal vor Ort. »Die Spenden, die wir über das Jahr sammeln, wollen wir natürlich persönlich an die Einrichtungen übergeben«, sagt die Vorsitzende Hannelore Petschulat. Dabei machen sich die Haller auch gleich ein Bild von den Organisationen, die sie in den vergangenen Jahren unterstützt haben. Der Verein besteht nämlich im kommenden Jahr zehn Jahre.
Ausschließlich Kindern will die Patengemeinschaft helfen, inzwischen sind um die 100 Mitglieder damit beschäftigt, Aktionen zum Geldsammeln zu organisieren. »Die Fahrradbörse und das Glücksrad sind nur ein kleiner Teil unserer Aktivitäten«, sagt Pressewart Remmert Feldkirch. Neben ihm und der Vorsitzenden haben sich im April auch Kassenwart Klaus Clausen und der stellvertretende Vorsitzende Karl Hülsenwedde.
Auf ihrer Route durch St. Petersburg lagen sechs Stationen, die der Verein in diesem Jahr finanziell unterstützt hat: Eine Kinderkrebs-Station, eine Suppenküche die Straßenkinder verpflegt, ein Heim, in dem Straßenkinder gesundheitlich betreut werden, ein Heim für ganz junge Mütter mit Kind, eine Tagesbetreuung und ein Heim für mehrfach behinderte Kinder.
Für stolze 15 000 Euro wurden diesmal die nötigsten Alltagsgegenstände und Medikamente gekauft. »Wir unterstützen nur konkrete Anschaffungen und fordern einen Beleg von den Heimleitern«, weiß Hannelore Petschulat, dass ihr Geld sonst wohl nicht nur den Kindern zugute käme. Zwar sei man immer noch betroffen, wenn man die schrecklichen Verhältnisse in St. Petersburg sehe, »aber es hat sich viel verändert«, sind sich die Vereinsmitglieder einig. »Inzwischen tun auch die Russen ihr Möglichstes, den in Not geratenen Kindern zu helfen.«

Artikel vom 18.08.2005