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Auch die höchsten Pässe gemeistert

Sechs Radrennfahrer vom PSV Stukenbrock fuhren bei schwieriger Tour über die Alpen mit

Schloß Holte-Stukenbrock (WB/jen). 785 Kilometer auf dem Rennrad mit 18810 Höhenmetern und 17 Pässen, quer durch die Alpen von Oberammergau bis zum Gardasee - dieser Herausforderung stellten sich auch sechs Radfahrer vom PSV Stukenbrock. Markus, Andreas und Sebastian Runschke, Ralf Schöppner, Lorenz Lange und Dieter Lüdke fuhren die »Jeantex Trans Alp«.

Die Tour verlief durch Österreich, die Schweiz und Italien und verlangte den 1000 Startern alles ab. 500 Zweierteams aus 20 Nationen waren mit dabei, das Rennen war schnell ausgebucht. Am 26. Juni ging es in Oberammergau los, Zielort am 2. Juli war Riva del Garda direkt am Gardasee. Das Fazit nach den anstrengenden sieben Etappen bei der härtesten Alpenüberquerung mit dem Rennrad überhaupt bei den sechs heimischen Startern: »Dieses Erlebnis wird immer im Gedächtnis bleiben«.
Im Dezember hatten sich die PSV-Radfahrer angemeldet, dann wurden Unterkünfte in den sieben verschiedenen Etappenorten - verteilt auf die Länder - gebucht, ebenso wie der Begleitbulli. Zum Team der Begleiter gehörten Karl Runschke (Vater von Andreas und Markus), Fritz Runschke (Vater von Sebastian) und Monika Lüdke (Ehefrau von Dieter). »Ohne diese treuen Seelen wäre die Leistung auf dem Fahrrad nicht möglich gewesen. Sie kümmerten sich vor unserer Zielankunft um die Zimmerbelegungen und behoben die kleinen Schäden an den Rädern«, bedankten sich die sechs Aktiven bei ihren fleißigen Helfern.
Die Reiseroute und der Verlauf der Etappen wurde heraus gearbeitet, und schließlich konnten die PSV-Akteure auch noch die Firma WEKA Trailer Group aus Wiedenbrück als Sponsor gewinnen. Die sechs Fahrer konnten sich folglich auf ihr Training konzentrieren und starteten mit gut trainierten Beinen nach Oberammergau. Die Strecke verlief von dort über Imst, Ischgl, Scuol, Pontresina, Bormio und Madonna di Campiglio bis nach Riva del Garda. Diverse Höhenmeter auf folgenden Pässen mussten erklommen werden: Hahntenjoch (1894 Meter), Bielerhöhe (2037), Arlberg (1793), Flüelapass (2883), Albulapass (2312), Stifserjoch (2761), Passo Gavia (2652), Passo Tonale (1852), Passo Danone (1281) und Passo Durone (1010).
Auch wer am Ende nicht zu den Platzierten gehörte und nicht in den Genuss kam, einen Teil der 20000 Euro Preisgeld einzustreichen, gehörte bei diesem einzigartigen Etappen-Marathon über die Alpen zu den Gewinnern. Die Fahrer hatten teilweise mit Schneeregen zu kämpfen, am letzten Tag kamen sie dann aber bei 30 Grad Wärme ins Ziel. Dort fand dann eine große Abschlussparty statt. Den Gesamtsieg holten der Herforder Malte Urban und sein Partner Jens Schwedler aus Hamburg.
»Das war eine knallharte Veranstaltung in traumhaften Landschaften mit begeisterten Zuschauern, die zusätzlich motivierten«, erklärte Markus Runschke. Der 33-jährige Baustoffkaufmann fährt seit drei Jahren Rennrad und absolvierte zur Vorbereitung auf die »Jeantex Tour Transalp« 3500 Kilometer. Sein Bruder Andreas (36 Jahre) fährt seit sieben Jahren Rad und fuhr sogar 6500 Trainingskilometer. »Ich hatte Gänsehaut sowohl bei Start und Ziel, und am Ende der letzten Etappe war es ein unbeschreibliches Gefühl, als die Zuschauer applaudierten. Ich will auf jeden Fall noch mal bei dieser Tour mitfahren«, erklärte der Kundendiensttechniker.
Auch der 23-jährige Sebastian Runschke war beeindruckt von den jubelnden Menschen am Straßenrand, die für »zusätzliche Motivation gesorgt« hätten. »Oldie« Dieter Lüdke (63) sprach nach dem Rennen von einem »sportlichen Erlebnis, das immer in Erinnerung bleiben wird«. Ähnlich sah es Lorenz Lange (41), der im nächsten Jahr »am liebsten wieder dabei wäre«. Es sei alles nicht so schlimm, meinte Lange. Das bestätigte auch Ralf Schöppner (39), seit 18 Jahren auf dem Rad »zuhause«, der besonders die Organisation lobte: »Die war wie bei einem Profirennen. Alles in allem ein schönes Erlebnis.«

Artikel vom 17.08.2005