20.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Im Ruhestand Zeit für Hobby

Brunhilde Kohlstedt aus Boffzen stellt im Historischen Rathaus aus

Höxter (zim). Die Welt mit »zusammengekniffenen Augen« zu sehen - diese Ansicht liegt den Bildern der Künstlerin Brunhilde Kohlstedt aus Boffzen zugrunde, die jetzt im historischen Rathaus mehr als 50 Gemälde ausstellt. Aquarell- und Acrylbilder sowie Ölbilder sind dort zu sehen.

Hierbei befinden sich Pastelltöne in Einklang mit kräftigen Farben. »Wenn ich male, lege ich keinen Wert darauf, die Natur exakt widerzuspiegeln, sondern sie in einem verschwommenen Blickwinkel darzustellen. Meine Vorbilder sind dabei impressionistische Künstler wie beispielsweise Monet. Allerdings ist es mir wichtig, dass meine Bilder nicht in erster Linie unter künstlerischen Gesichtspunkten betrachtet werden. Sie sollen auf Anhieb gefallen«, beschreibt Brunhilde Kohlstedt ihre Arbeitsweise.
Die Künstlerin hatte sich schon als Kind mit Malerei beschäftigt, doch erst jetzt im Ruhestand hat die 65-Jährige die Zeit gefunden, um sich voll und ganz ihrer Passion, der Kunst, zu widmen.
Im Jahre 1940 in Höxter geboren, wollte sie ursprünglich einen künstlerischen Beruf ergreifen. Da dies jedoch aus organisatorischen Gründen nicht möglich war, begann sie eine kaufmännische Ausbildung im Fernseh-, Radio- und Musikalienhandel und war später in diesem Beruf tätig.
Im Folgenden widmete sie sich dem caritativen Bereich und arbeitete als Beschäftigungstherapeutin und Leiterin einer Altentagesstätte. Ihrer weiteren großen Leidenschaft, der Musik, kam sie in ihrer Rolle als Alleinunterhalterin nach. Zudem besuchte sie viele Kurse, um ihrem künstlerischen Interesse nachzukommen.
Günther Ludwig, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Höxter, verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, heimischen Künstlern im historischen Rathaus eine Plattform für die Ausstellung ihrer Werke zu offerieren. Er legte dar, dass sich Brunhilde Kohlstedt durch den regelmäßigen Austausch mit anderen Künstlern in ihrem Schaffen stets weiter entwickele und so ihr Talent ausbaue.
Die Künstlerin erklärte, dass sie alles um sich herum vergesse, wenn sie ganz in ihrer Arbeit versunken sei. Sie liebt besonders kräftige Farben und schätzt aus diesem Grund vor allen Dingen die Leuchtkraft der Ölfarben. Mit filigraner, manchmal auch etwas stärkerer Pinselführung entstanden ihre Werke, die häufig Blumen und Landschaftsausschnitte darstellen. Nun, da sie ihrem großen Hobby, der Malerei, mit Leib und Seele frönt, lässt sie ihrer Fantasie beim künstlerischen Tätigsein freien Lauf. »Die Farben und Formen entstehen oftmals ganz spontan, sie entwickeln sich quasi selbstständig«, meinte die Künstlerin.
Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Oktober im Historischen Rathaus zu besichtigen.

Artikel vom 20.08.2005