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USA-Jahr hat Selbstbewusstsein gestärkt

Lydia Schwake hat das »Diploma« erworben und fünfmal pro Woche Frauenfußball gespielt

Von Maren Waltemode (Text) und Oliver Schwabe (Foto)
Vlotho (VZ). Lydia Schwake gerät ins Schwärmen, wenn sie von der Frauenfußballmannschaft an ihrer amerikanischen Schule erzählt. Die 18-Jährige hat gerade zehn Monate in den USA verbracht und ist dort auf die Highschool in Monroe/Michigan gegangen. Wieder zurück in Deutschland erzählt sie von ihren Erfahrungen im großen »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«.

An der Highschool, in der sie mit 400 anderen Schülern eine Stufe bildete, hat sie ihr amerikanisches »Diploma« erworben und nebenbei fünfmal die Woche in der schulinternen Frauenfußballmannschaft gespielt. »Das war hartes Training, manchmal hatten wir zusätzlich drei Spiele pro Woche«. Doch es hat ihr so viel Spaß gemacht, dass sie auch in Vlotho weiter Fußball spielen möchte.
Lydia Schwakes Aufenthalt in den USA wurde von der Austauschorganisation ISKA organisiert. Sie war in einer Gastfamilie untergebracht, zu der sie auch weiterhin den Kontakt halten möchte. Bis zum nächsten Flug in die USA natürlich erstmal nur per E-Mail.
Zusammen mit den anderen Austauschschülern der Organisation stand ein Ausflug nach Disney World in Florida auf dem Programm. »Das war extrem cool«, erinnert sich die Gymnasiastin. Für ein Wochenende durfte sie in den »Melting Pot« New York eintauchen und die Metropole mit den Wolkenkratzern und der Multikultur ein wenig kennen lernen. Als außergewöhnlich beschreibt die Vlothoerin das wechselhafte Wetter im nordamerikanischen Michigan, wo es im Winter manchmal minus 20¡C kalt sein kann. Und sie betont die besondere Offenheit und Aufmerksamkeit der Menschen. »Da ist keiner so stur wie manche Leute in Ostwestfalen«, findet sie.
Trotzdem ist Lydia froh, wieder daheim in Vlotho zu sein, obwohl sie oft an Amerika denken muss. Einen Jetlag hatte sie nicht und sie freut sich, nun wieder bei ihrer Familie und ihren Freunden zu sein. Was ihr das Austauschjahr gebracht hat? »Ich kann jetzt besser Englisch und habe mehr Selbstbewusstsein bekommen«, ist Lydia Schwakes prompte Antwort. Außerdem hat sie seitdem viele Dinge erst richtig zu schätzen gelernt: »Hier habe ich einfach mehr Freiheiten«, und damit meint sie natürlich auch das Alkoholverbot für Jugendliche in den USA. Aber sie betont, dass ihre Freunde und sie auch ohne Alkohol viel Spaß hatten.
Die Vlothoerin kann sich nicht vorstellen, nochmal für so lange Zeit ins Ausland zu gehen. Aber auf jeden Fall möchte sie ihre neuen Freunde in Michigan irgendwann besuchen.
Nach den Sommerferien kommt sie in die zwölfte Klasse am Vlothoer Weser-Gymnasium. Aber bis dahin dürfte keine Langeweile aufkommen. Derzeit engagiert sich Lydia Schwake auf dem Weltjugendtag in Köln.

Artikel vom 16.08.2005