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Frauen horten
Kostbarkeiten

Gute Augen braucht Helga Bruning, wenn sie solche Feinarbeiten erledigt: Karten mit Kreuzstichstickerei.

Der Handarbeitskreis sammelt

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Ein zeitraubendes und aufwändiges Hobby pflegen Mitglieder des Hausfrauenbundes: Handarbeiten. Unter dem Begriff fassen sie Plattstich- und Schattenstickereien, Hardanger und Kreuzsticharbeiten zusammen. Viel zu selten nimmt die Öffentlichkeit die Kunst-Stücke des Vereins wahr.

Das soll sich ändern, denn in absehbarer Zeit könnte es wieder eine Ausstellung geben. »Wir suchen noch einen geeigneten Schauraum«, sagte Inge Rehfeldt. Mehr wollte sie nicht verraten, wohl aber öffneten die Frauen mal ihre Truhen und Schränke zum Reinsehen. Feine Stoffe und feine Arbeiten sind zu entdecken. So etwa Schattenstickerei, die »von links gestickt wird«, erklärte Gisela Knips, die sich mit den anderen Frauen einmal monatlich trifft.
Was über Monate hinweg entsteht, das »wird gesammelt oder vielleicht verschenkt«, erklärt Gerda Wahl. Zu kostbar seien die Stücke. Und wem sollte man sie auch schenken? »Die jungen Leute von heute legen doch keine Wert auf solche Sachen«, merkt Hanna Weber an. Zu bezahlen sei die Ware in den seltensten Fällen. »Die vielen Stunden, die da drinstecken - Hunderte sind es bestimmt«, die seien kaum in Geld aufzuwiegen.
Hardangerdecken werden erst gehäkelt und dann werden die Ornamente herausgeschnitten. Mühselig sind die auch Stickereien, wo Punkt an Punkt gesetzt werden muss, es geht nur langsam voran. Das auf einem Stickrahmen aufgespannte reine Leinen wird bei gutem Licht und, wenn es sein muss, mit Hilfe einer Lupe bearbeitet.
Die Gruppe besteht seit 12 Jahren. Ihr gehören Hanna Weber, Helga Bruning, Inge Rehfeldt, Gerda Wahl, Ruth Berg, Hanna Böske, Christel Brickweg, Margret Brockmann, Ruth Gieselmann, Elke Häbel, Ursula Hartwig, Gisela Lange, Marianne Müller, Karola Niehaus, Wilma Niehaus, Gisela Pape, Ingeborg Pabst, Edeltraud Brill, Anneliese Rathert, Lydia Sahrhage, Hanna Schütt und Lisa Wulfmeyer an. Jeden letzten Dienstag im Monat treffen sie sich um 15 Uhr beim DRK, Mathildenstraße 16.

Artikel vom 17.08.2005