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Arne Grapp und sein belgischer Schäferhund »Crazy«.
Petra Rahe zeigt: »Hier geht's zu unserer Hundepension im Kleikamp 43 in Löhne-Gohfeld.«
So viel buntes qietschendes Spielzeug gibt es für die lieben Haustiere. Sabrina Gössling ist begeistert.

Pfotendorf: Urlaubsziel für Hunde

In Achim Rahes Pension bekommen Tiere Auslauf und Kontakt zu Artgenossen

Von Kathrin Weege (Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Freundlich mit dem Schwanz wedelnd begrüßt »Elli« - eine aufgeweckte Tibet-Terrier-Hündin - alle Kunden, Herrchen und Frauchen im Pfotendorf. Der schwarz-weiße Terrier fühlt sich offensichtlich pudelwohl. Doch zu Hause ist er nicht bei Achim Rahe, dem Inhaber des Pfotendorfs. Wie viele andere Hunde ist Elli gerade in Pension.

»Die Hunde gehen regelmäßig Gassi, sind mit mal mit im Geschäft und dann wieder tollen sie auf der Wiese herum«, sagt Achim Rahe, der in Gohfeld eine Tierpension mit Hundeschule, Heimtierfachmarkt und Schönheitssalon betreibt. »Auch die Vierbeiner sollen sich hier so fühlen, als wären sie im Urlaub«, lächelt Rahe und dabei zupft Elli ungeduldig an seinem Hosenbein. Sie will spielen.
Kurzer Hand nimmt der 41-jährige Mann aus Hüllhorst den kleinen langhaarigen Racker mit auf den Platz, auf dem Agility, Wendigkeit, geübt wird. »Agility ist Hundesport. Dabei laufen die Tiere Slalom, springen durch Reifen. Schnelligkeit und Geschick sind gefragt.« Elli ist noch nicht besonders erfahren in diesem Sport und betrachtet die Autoreifen, durch die sie springen soll, eher skeptisch. Rahe: »Es ist wichtig, dass man sein Haustier beschäftigt. Es reicht auch für kleine Hunde nicht, dass sie ein paar Mal am Tag Gassi gehen und am Wochenende einen längeren Spaziergang machen. Agility ist nur eine von zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten.« Was dem Vierbeiner gut tut, das weiß der Hunde-Experte ganz genau. Gelernt hat er zwar den Beruf des Maurers, doch seit seinem 13. Lebensjahr hat er eigene Hunde und arbeitet mit ihnen.
Ein aufgebrachtes Herrchen betritt das Geschäft. Er sorgt sich um seinen Liebling, dem der Tierarzt nicht helfen konnte. »Versuchen Sie es mal mit einem Heilpraktiker. Ich kenne da jemanden«, hilft Rahe.
Wenn die Terrier, Pudel, Dackel, Dobermänner oder Labradore in Pension gegeben werden, ist Herrchen oft im Urlaub. »Wir haben aber auch Tagesgäste«, berichtet der Inhaber des Pfotendorfs, das es nun schon seit 1979 gibt. Damit sich alle Tiere richtig entspannen können, haben die Hunde jeweils einen eigenen Raum zum Ausruhen.
Viele Tiere kennt Rahe, der auch eine Auszubildende zur Heimtier- und Pensionstierpflegerin beschäftigt - Sabrina Gössling - von klein auf. Zahlreiche Besitzer kommen mit ihrem besten Freund in die »Welpensprechstunde« oder später in die »Rackerstunde«, wo junge Hunde die erste Erziehung genießen.
Dann kommt wieder die kleine Elli auf Rahe zugerannt und will spielen. Dabei streichelt der Mann dem Hund mit dem weichen Fell über seine fransige Pony-Frisur. »Wir haben auch einen Schönheitssalon. Da werden die Terrier getrimmt - so heißt das Frisieren bei ihnen - oder Hunde mit langem Fell geschoren. Rahe: »Dann ertragen sie die heißen Sommermonate besser.« Nach dem Rassestandard werden die großen und kleinen Kunden frisiert - wenn es Herrchen so wünscht.
»Nägel-Lackieren ist hier in Gohfeld nicht gefragt - so etwas wünschen sich wohl eher die Menschen in Großstädten«, meint Rahe und verspricht: »Bei uns ist aber auch alles machbar!«

Artikel vom 17.08.2005