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Mundharmonika-Klänge im Altenheim


Versmold (deh). Deutsche Volkslieder verbinden: Das hat gestern die Mundharmonika-Spielgruppe Bielefeld im Katharina von Bora-Haus bewiesen. 30 Bewohner und Tagespflege-Gäste sangen am Nachmittag kräftig mit, als der 18-köpfige Chor die vertrauten Weisen anstimmte.
»Wir wollen Senioren zum Mitsingen anregen. Sie freuen sich, ihre beliebten, alten Lieder mit leider schon fast vergessenen Instrumenten zu hören,« erzählt der Leiter der Spielgruppe, Berthold Lehmann. Gespielt wird nicht nur auf der Mundharmonika, sondern auch mit Mandoline, Gitarre und Ziehharmonika. »Wir möchten unsere Zeit als Ruheständler oder Rentner für einen guten Zweck zur Verfügung stellen«, erklärt Lehmann. Das mache ihm Freude. Die Gruppe trifft bei ihren Auftritten immer auf große Resonanz -Êso wie gestern bei ihrem ersten Konzert in Versmold.
Das jüngste Mitglied ist 55, das älteste 90 Jahre alt. Alle 14 Tage wird das Spielen auf den Instrumenten geübt. Gegründet wurde die Gruppe vor sechs Jahren. Berthold Lehmann sagt über sich, dass er auf Grund der Größe des Instrumentes nur ein »kleiner Künstler« sei und verrät sein Geheimnis: »Wir müssen alle Lieder zuerst auswendig singen können, um die richtigen Töne zu treffen.« Sehr wichtig ist es ihm, dass die Zuhörer auch aktiv mitmachen. Sie sollen mit ihren Stimmen mitwirken können. Deshalb verteilt er vor einem Auftritt an jeden ein Blatt mit rund 16 Liedern. Die meisten würden diese noch kennen, aber der dritte und vierte Vers sei häufig nicht mehr vollständig im Gedächtnis.
»Wir möchten auch außerhalb von Bielefeld die Menschen erfreuen«, betont Berthold Lehmann. Ein Ziel, das die Gruppe gestern im Seniorenheim erreichte.

Artikel vom 17.08.2005